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Im vierten Versuch: Schwäbisch Hall Unicorns gewinnen German Bowl
NewYorker Lions verlieren 13:14
Schwäbisch Hall Unicorns gewinnen German Bowl 39 (Quelle: heldmann.photography)
GDN -
Zum vierten Mal in Folge lautete die Paarung des German Bowls, des Finales im American Football NewYorker Lions Braunschweig gegen Schwäbisch Hall Unicorns. Dreimal gingen die Lions als Sieger vom Feld. 2017 holten die Unicorns unter Jubel ihrer Fans den Titel.
13.500 Zuschauer sahen im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ein Spiel, dass erst in den letzten Sekunden entschieden war. Mit 14:13 schafften die Unicorns ihren ersten Sieg im vierten German Bowl gegen die Braunschweiger Rekordmeister. Das Spiel war von Beginn an geprägt durch den ständig anhaltenden Regen und entwickelte sich zu einem Spiel der Ballverluste und vergebenen Chancen auf beiden Seiten.
Nachdem Gewinn des Coin Toss eröffneten die Lions den German Bowl mit dem Kick-Off. Die Offense der Schwäbisch Hall Unicorns um Spielmacher Marco Ehrenfried startete an ihrer eigenen 13 Yard Linie, musste sich aber schnell per Punt wieder vom Angriffsrecht trennen. Doch auch bei den Lions lief es im Angriff nicht rund. Ein Passversuch von Casey Therriault auf den zum German Bowl als Unterstützung angereisten Evan Landi ging schief und wurde von Halls Safety Mark Scherenberg abgefangen. Doch sollte das Glück nicht lange auf Seiten der Unicorns bleiben. Denn nur kurze Zeit später gelang Braunschweigs Passverteidiger Tim Unger das gleiche Kunststück, in dem er einen Passversuch von Halls Quarterback Ehrenfried abfangen konnte.
Dieses Mal nutzen die Lions ihre Chance. Sie beendeten ihren Angriffsversuch mit dem ersten Touch Down an diesem Abend und gingen dank des erfolgreichen Kicks zum Zusatzpunkt mit 7:0 in Führung. Der folgende Angriff der Schwäbisch Haller gehörte der Kombination Marco Ehrenfried und Nathaniel Robitaille. Insgesamt vier Mal bediente Ehrenfried seinen US-amerikanischen Ballfänger und konnte mit dem abschließenden Pass über 15 Yards die Partie auf 7:7 ausgleichen. So endete das erste Viertel Unentschieden.
Im zweiten Viertel punkteten nur die Titelverteidiger. Mit Läufen von Therriault und McCants arbeiteten sich die Braunschweiger mit acht Läufen bis an die zwei Yard Linie der Haller voran. Mit dem ersten Spielzug des zweiten Spielviertels vollendete McCants mit seinem zweiten Touchdown des Spiels zum 13:7. Der Versuch, den Zusatzpunkt zu erzielen, verpassten die Braunschweiger. Dieses sollte auch gleichbedeutend der Halbzeitstand der Begegnung sein, obwohl beide Teams noch große Chancen auf weitere Punkte hatten. So konnten die New Yorker Lions weder aus einem Fumble-Return von Robert Kitching, noch aus einer Interception von Tissi Robinson Kapital schlagen und auch zwei ausgespielte vierte Versuche, in aussichtsreicher Position bei nur kurzer Distanz zu gehen, schlugen gegen eine starke Verteidigung der Schwäbisch Hall Unicorns fehl. Da aber auch die Angriffsbemühungen der Haller verpufften, blieb es bei der knappen Führung für den Titelverteidiger zur Halbzeit. Überhaupt war das Spiel stark durch die soliden Leistungen beider Abwehrreihen geprägt.
Auch in Halbzeit zwei ging das Hin und Her auf dem Rasen des Friedrich-Ludwig-Jahn Stadions weiter. Doch die Lions schafften es nicht trotz deutlich höheren Anteils an Angriffszeit zu punkten. So konnte man weder ein Fieldgoal aus 44 Yard verwandeln, noch einen ausgespielten vierten Versuch an der gegnerischen 19 Yard Linie und weniger als ein Yard zu gehen, in ein neues First Down umwandeln. Die Verteidigung der Braunschweiger konnte einen weiteren Ballverlust der Haller Offense an deren 29 Yard Linie produzieren, aber auch daraus resultierten keine Punkte. Das Highlight auf Seiten eines Angriffs im dritten Spielviertel gelang den Schwäbisch Hall Unicorns durch Quarterback Marco Ehrenfried und Wide Receiver Tyler Rutenbeck. Eigentlich schon von der Lions Defense gestoppt, passte Ehrenfried in letzter Sekunde über 71 Yards auf Rutenbeck zur 13:14 Führung. Anders als zuvor ihre Gegner konnten die Unicorns auch den Extrapunkt erzielen und somit erstmals in Führung gehen.
Mit Spielstand 13:14 ging es ins letzte und vierte Quarter des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft und es sollte bis zum Ende spannend bleiben. Das finale Viertel begann mit einem weiteren vergebenen Fieldgoal der New Yorker Lions, dieses Mal aus 40 Yards Entfernung. Der Defense der Löwen gelang der nächste Turnover durch Kerim Homri, der einen weiteren Passversuch von Marco Ehrenfried abfangen konnte. Hier unterlief dem späteren German Bowl MVP David McCants der einzige Fehler des Spiels. Bei einem weiteren Laufversuch in Richtung Endzone verlor der amerikanische Ballträger der Braunschweiger den Ball, welcher von der blitzschnell reagierenden Verteidigung der Unicorns gesichert werden konnte.
Sieben Minuten standen noch auf der Uhr. Doch keine der beiden Mannschaften schaffte es, noch einmal zu punkten. Sechs Sekunden vor Spielende versuchten die Lions ihren elften Titel per Fieldgoal doch noch zu erreichen. Doch der Versuch von Kicker Tobias Goebel, dieses Mal aus 35 Yards Entfernung, wurde vom Special Teams der Haller geblockt.Damit Stand die erste Niederlage in einem Deutschen Endspiel seit 2013 und die erste Niederlage in der Saison 2017 überhaupt für die Lions aus Braunschweig fest. Andererseits konnten die Schwäbisch Hall Unicorns im vierten Anlauf ihren ersten Sieg in einem German Bowl gegen die Löwen feiern und bleiben als einziges Team in der German Football League in der Saison 2017 ohne Punktverlust. Unter riesigen Jubel der Spieler, Betreuer und der zahlreichen mitgereisten Fans feierten die Süddeutschen ihren inzwischen dritten Titel trotz des inzwischen heftig fallenden Regens ausgelassen.
(Anmerkung: Dieser Text wurde unter Verwendung der Pressemeldung der NewYorker Lions formuliert. Unter Fotogalerien gibt es eine Galerie mit Fotos vom 39. German Bowl.)
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