Vermischtes
Bericht: Nach Manchester-Attentat auch Spur nach Deutschland
GDN -
Fünf Monate nach dem Bombenanschlag bei einem Konzert in Manchester verfolgen britische und deutsche Staatsschützer offenbar auch eine Spur nach Deutschland. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, reiste der jüngere Bruder und mutmaßliche Komplize des Manchester-Attentäters zwei Mal nach Leipzig und Weißenfels.
So kontrollierte die Bundespolizei den 20-Jährigen am 17. Dezember 2016 ohne Fahrkarte im Zug von Weißenfels nach Leipzig. Dabei habe sich der Brite mit libyschen Wurzeln, der seinem älteren Bruder Salman den Sprengstoff beschafft und ihn logistisch unterstützt haben soll, gegenüber den Beamten mit seinem britischen Führerschein ausgewiesen. Er soll den Erkenntnissen zufolge drei libysche Geschäftsleute in Sachsen-Anhalt und Leipzig kontaktiert haben, die unter anderem in Weißenfels Dutzende Wohnungen angekauft haben, schreibt die Zeitung. Alle drei Investoren seien als Geldwäscher eingestuft, informierten britische Geheimdienstbehörden demnach kurz nach dem Bombenanschlag ihre deutschen Kollegen. Die Staatsanwaltschaft Halle durchsuchte laut "Kölner Stadt-Anzeiger" vergangenen Juli die Geschäftsräume eines der drei Unternehmer in Weißenfels und Leipzig. Es gehe um Steuerhinterziehung und illegale Beschäftigung von Arbeitskräften. Nähere Einzelheiten waren der Zeitung zufolge nicht zu erfahren. Nach Hinweisen der Special Branch von Scotland Yard und des britischen Geheimdienstes MI5 gingen die deutschen Behörden dem Verdacht nach, die Reisetätigkeiten des 20-Jährigen könnten auf einen libyschen Zirkel zur Terrorfinanzierung in Deutschland hindeuten. Er wurde nach dem Manchester-Attentat in seiner libyschen Heimat festgenommen. Er räumte ein, von den Anschlagsplänen seines Bruders gewusst zu haben. Bei dem Anschlag im Mai starben 22 Besucher eines Pop-Konzerts sowie der Bombenleger.
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