Vermischtes
Bericht: Immer mehr Angriffe auf Flüchtlingskinder
GDN -
Die Zunahme von Gewalt gegen Geflüchtete macht offenbar auch vor Minderjährigen nicht Halt. Die Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt registrierten im vergangenen Jahr mehr Angriffe auf Flüchtlingskinder als im Vorjahr, berichtet das ARD-Magazin "Fakt".
Demnach wurden im Jahr 2016 mindestens 261 ausländische Kinder Gewaltopfer. Im Jahr 2015 wurden 179 Fälle gezählt. Der Anstieg von Gewalt gegen Flüchtlingskinder sei in allen sieben deutschen Beratungsstellen registriert worden, auch wenn es keine bundesweiten Zahlen gebe, so das Magazin. "Das haben wir in dieser Fülle noch nicht gehabt. Es gab schon mal Fälle, wo auch Erwachsene, organisierte Neonazis, Kinder angegriffen haben. Aber in der Fülle, wie es jetzt ist, hatten wir es noch nicht. Also es ist tatsächlich eine zurückgehende Hemmschwelle. Kinder anzugreifen ist nochmal was ganz anderes als Erwachsene anzugreifen", sagte Sven Peter von der "ezra Opferberatung Thüringen" dem ARD-Magazin. Der Soziologe und Rechtsextremismusforscher Matthias Quent macht als Ursache für die gestiegenen Gewaltdelikte auch die derzeitige Stimmung im Land verantwortlich. "Der aktuelle Rechtsruck, der sich widerspiegelt in den Pegida-Mobilisierungen, in rassistischen Tönen, in rechtspopulistischer Mobilisierung, in den Hasskommentaren in den sozialen Netzwerken allgemein, das ist natürlich der Stoff, aus dem Gewalttäter das Gefühl kriegen, sie handeln im Sinne einer größeren Mehrheit und können deswegen ihre Gewalt als berechtigt erfahren", sagte der Soziologe dem Magazin.
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