Vermischtes
Kriminologe Pfeiffer will klarere Debatte um kriminelle Ausländer
Das liege vor allem an der altersmäßigen Zusammensetzung der Gruppe der Migranten. Diese Bevölkerungsgruppe sei "im Schnitt jünger und männlicher" als die einheimische Bevölkerung in Deutschland. "Wir haben also einen verzerrten Blick, der sich übrigens auch in den Polizeistatistiken niederschlägt." Gewalt sei nicht kulturell zu bestimmen, sondern vor allem eine soziale Frage. Als Risikofaktoren nannte Pfeiffer Arbeitslosigkeit und mangelnde soziale Integration. "Wenn diese Faktoren bei Deutschen zutreffen, steigt auch bei ihnen das Kriminalitätsrisiko." Hinzu kommt Pfeiffer zufolge ein weiteres Phänomen: "Die Anzeigebereitschaft ist viel größer, je fremder der Täter ist." Der ausländische Mann, der eine Frau hinter die Büsche ziehe und vergewaltige, habe eine hohe Anzeigequote. Der vertraute Arbeitskollege, der Chef oder auch der Partner, der das Gleiche tue, werde dagegen deutlich seltener angezeigt. Die beste Prävention sei eine gewaltfreie Erziehung. Das sei der Stabilisierungsfaktor schlechthin. Außerdem forderte Pfeiffer mehr Investitionen in Bildung. Beides habe nachweisbar zu einem Rückgang von Gewalttaten geführt. "Je gebildeter die Familie, umso weniger wird geschlagen. Bildung ist also der Faktor, den wir verbessern müssen." Heute sei Deutschland sicherer als je zuvor, insbesondere für Frauen, erklärte Pfeiffer. Daran habe auch das Jahr 2015 mit seinen hohen Flüchtlingszahlen bisher nichts geändert. Pfeiffer ist der ehemalige Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Von 2000 bis 2003 war er für die SPD Justizminister von Niedersachsen.
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