Vermischtes
BER: Politiker fordern direkte Bahnanbindung an Airport Leipzig/Halle
GDN -
Wegen Kapazitätsengpässen auf dem geplanten BER und den Berliner Flughäfen fordern Politiker eine direkte Bahnanbindung an den Airport Leipzig/Halle. Der Ausweich- und Entlastungsflughafen liegt nur 100 Kilometer Luftlinie von der Hauptstadt entfernt.
"Ich würde eine direkte Schienenanbindung an den Leipziger Flughafen begrüßen", sagte Martin Burkert, der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, der "Welt am Sonntag". Die Mitglieder des Verkehrsausschusses wollen voraussichtlich am 19. Oktober die BER-Baustelle besichtigen. Auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Sachsens Ministerpräsident Stanislav Tillich (CDU) unterstützen die Forderung. "Ich habe Sympathie für den Vorschlag, über Synergien zwischen Leipzig und dem BER nachzudenken", sagte Dobrindt. Tillich hält eine Stunde Fahrzeit für möglich. "Der Flughafen in Leipzig hat einen eigenen Bahnhof und die Fahrzeit beträgt vom Hauptbahnhof in Berlin rund eine Stunde", sagte Tillich. Der Flughafen Leipzig/Halle rechnet nach Informationen der "Welt am Sonntag" mit maximal einer Stunde und zwölf Minuten, falls die Bahn AG eine Direktverbindung anbieten sollte. "Die Schlamperei beim Bau des BER und die nun aufkommende Diskussion um Leipzig als Ergänzung sind Ausdruck der Konzeptlosigkeit, mit der Luftverkehrspolitik in Deutschland betrieben wird", kritisiert Ilja Schulz, der Präsident der Pilotenvereinigung Cockpit. Es sei ein "unterdimensionierter Hauptstadtflughafen" gebaut worden. Bereits im laufenden Jahr werden an den Berliner Airports rund 33 Millionen Passagiere erwartet. Bis 2030 prognostiziert der Flughafenverband ADV laut "Welt am Sonntag" für den Standort ein Wachstum von jährlich 2,8 Prozent und somit würde man dann bei fast 50 Millionen Fluggästen landen. Optimistischere Vorhersagen gehen von gut 60 Millionen aus. Solche Passagierzahlen wird der BER jedoch trotz Erweiterungen und Provisorien künftig kaum bewältigen können.
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