Vermischtes
Fachärztin: Stotternde sollen bei Therapie-Wahl genau hinschauen
GDN -
Katrin Neumann, Expertin für die Behandlung von Stotternden, warnt Patienten vor Enttäuschungen bei Therapien. "Wenn ein Anbieter Heilsversprechen macht, ist das ganz klar unseriös", sagte die Fachärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie der "Zeit".
Den rund 800.000 Stotternden in Deutschland werden viele Therapien angeboten, für die ein klarer Wirknachweis fehle. Im September tritt nun eine neue Leitlinie für die Behandlung von Stotternden in Kraft. Sie fasst den aktuellen Stand der Forschung für Ärzte und Therapeuten zusammen. Eine Heilung bei Erwachsenen sei demnach nicht wahrscheinlich, bei Kindern sehe es anders aus. "Drei von vier Kindern hören tatsächlich von alleine wieder auf zu stottern. Das vierte Kind aber braucht so früh wie möglich eine wirksame Behandlung", so Neumann, die zu den Autoren der neuen Leitlinie gehört, weiter. Die Experten plädieren auch für eine exaktere Bezeichnung und sprechen vom "originär neurogenen Stottern". So solle die Redeflussstörung ab jetzt heißen, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Stottern zu 70 bis 80 Prozent erblich bedingt sei. Betroffene seien also mit der Veranlagung geboren worden. "Das Gehirn von Stotternden funktioniert von Anfang an anders", sagte die Fachärztin.
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