Vermischtes
Zahl der Drogentoten dramatisch angestiegen
GDN -
Im Anti-Drogen-Kampf muss die Polizei einen schweren Rückschlag einstecken. Die Zahl der Drogentoten stieg nach einer internen Erhebung des Bundeskriminalamts im vergangenen Jahr dramatisch an: Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2015 eine Zunahme um 18,8 Prozent verzeichnet, insgesamt meldeten die Polizeibehörden in den Bundesländern 1226 "drogenbedingte Todesfälle".
Nach der Aufstellung des Bundeskriminalamts (BKA) für das Bundesinnenministerium, die der "Welt am Sonntag" vorliegt, wurde der rasanteste Anstieg in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland registriert. Hier lag die Zahl der Rauschgifttoten mehr als doppelt so hoch wie noch im Jahr 2014. Gemessen an der Einwohnerzahl sind die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen am stärksten betroffen. Nach den Erkenntnissen des BKA sind die Todesfälle vor allem auf den Konsum von Opiaten allein oder in Vermischung mit anderen Rauschgiften zurückzuführen. In den beiden vergangenen Jahren war jeweils eine Zunahme der Todesfälle im einstelligen Prozentbereich verbucht worden. Neben der Zahl der Drogentoten stieg auch die Gesamtzahl erstmals registrierter Konsumenten harter Drogen, insgesamt um knapp vier Prozent. Der Großteil entfällt dabei auf Betäubungsmittel wie Amphetamin, aber auch Heroin und Kokain sind auf dem Vormarsch. Dagegen ging die Zahl der erstmals polizeilich erfassten Konsumenten der besonders gefährlichen Droge Crystal Meth zurück. Die Polizei konnte auch weniger Crystal sicherstellen als zuvor. Da vor allem in Sachsen und Bayern weniger Drogenfunde gelangen, vermutet das BKA als Ursache eine "geringere Kontrolldichte - möglicherweise durch den verstärkten Einsatz von Polizeikräften im Zusammenhang mit der Flüchtlingsthematik in diesen Bundesländern". Synthetische Drogen wie Ecstasy und Amphetamin wurden demnach hauptsächlich aus den Niederlanden eingeführt, während Crystal Meth "fast ausschließlich" aus der Tschechischen Republik stammt.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.