Technik
"Spiegel": Handys von Geheimdienst-Kontrolleuren ausgespäht
GDN -
Im Berliner Regierungsbetrieb hat es nach "Spiegel"-Informationen weitere Fälle mysteriöser Handy-Ausspähungen gegeben. Betroffen waren demnach ein für die Kontrolle der Geheimdienste zuständiger Bundestagsabgeordneter und ein Mitglied des NSA-Untersuchungsausschusses.
Ermittler gehen dem Magazin zufolge dem Verdacht nach, dass es einen Zusammenhang zur Spionageaffäre geben könnte. Zum einen bestehe der Verdacht, dass die Kommunikation des Linken-Politikers Steffen Bockhahn mit seiner engsten Mitarbeitern ausgespäht worden ist. Diese habe demnach Ende Juli 2013 Manipulationen an ihrem Mobiltelefon bemerkt. Das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern ermitteln dem "Spiegel" zufolge seit August 2013 wegen des Verdachts auf Computersabotage und das Auskundschaften von Staatsgeheimnissen. Bockhahn, der zu den entschiedensten Kritikern der NSA zählt, gehörte in der vergangenen Legislaturperiode dem Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages an. In einem zweiten Fall habe der Obmann der Union im NSA-Untersuchungsausschuss, Roderich Kiesewetter, mitgeteilt, dass eine technische Überprüfung seines Handys einen Zugriff durch Dritte ergeben habe. Der Ausschuss-Vorsitzende Patrick Sensburg (CDU) sagte, nach den jüngsten Spionagefällen fürchte er einen "Dominoeffekt": "Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Wochen und Monaten noch mehr rauskommen wird und dass dabei nicht nur Amerika im Fokus stehen wird." Die Bundesregierung will in allen Bundesministerien nach Schwachstellen der Kommunikationstechnik sowie nach Spuren von US-Spionagetätigkeit suchen lassen.
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