Technik
Verfassungsschutz-Chef kritisiert Datensammelwut der US-Geheimdienste
GDN -
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, hat die Datensammelwut der US-Geheimdienste kritisiert. "Es ist sehr wichtig mit den Amerikanern über das Thema Cybersicherheit in den Dialog zu treten und entsprechende Gespräche zu führen. Aber es gibt wahrscheinlich ein unterschiedliches Verständnis in Deutschland und Amerika über Fragen des Datenschutzes", sagte Maaßen der "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe).
"Unsere amerikanischen Partner müssen verstehen, dass in Deutschland eine sehr viel größere Sensibilität hinsichtlich der Sammlung von Massendaten herrscht." Das BfV sieht außerdem keine eigenen Fehler im Fall der NSA-Spähattacke auf das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Von einem Versagen kann keine Rede sein, diese Kritik weise ich zurück", sagte Maaßen. Gleichzeitig gestand er ein, den Umfang der NSA-Abhörmaßnahmen in Deutschland nicht zu kennen. "Wir wissen nicht genau, was die Amerikaner machen. Technische Aufklärungsmaßnahmen, die von ausländischen Staaten vom Ausland aus durchgeführt werden, sind für uns grundsätzlich kaum feststellbar. Wir müssen uns aus deutscher Perspektive einfach besser schützen. Wir als BfV sind auch nicht dafür da, andere Staaten auszuspähen, sondern wir wollen dazu beitragen, dass wir auf unsere sensiblen Informationen bestmöglich achtgeben."
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