Technik
Internetentwickler Lanier vom Ausmaß der Überwachung überrascht
GDN -
Selbst Jaron Lanier, der als Informatiker einst das Internet mitentwickelte, ist vom Ausmaß der NSA-Überwachung, die durch die Enthüllungen von Edward Snowden bekannt wurden, überrascht: "Der Gedanke vom unhierarchischen Netz, in dem jeder die gleichen Voraussetzungen hat, ist endgültig vorbei", sagte der 53-jährige Amerikaner im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Sein Fazit: "Open Access macht die Situation nur schlimmer. Ich habe die Idee der Bezahlung, aber sie darf nicht die einzige bleiben."
Für viele Menschen sei das Internet heilig, "aber das ist es nicht, es ist veränderbar, es hat Fehler, die müssen wir beheben", so Lanier. Nicht die Daten selbst seien das größte Problem für unsere Gesellschaft, "das größte Problem sind die Arbeitsplätze, die durch die technische Revolution wegrationalisiert werden". Die aktuelle Situation erinnere ihn an die Zeit vor Hundert Jahren: "Als Menschen begannen Auto zu fahren, dauerte es eine Weile, bis sie realisierten, dass sie einen Anschnallgurt brauchen. In dieser Phase sind wir jetzt: Wir müssen aufpassen, dass unsere Euphorie, alles tun zu können, was wir wollen, nicht einen globalen Unfall nach sich zieht", so Lanier.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.