Entertaiment
Dominic Raacke: "Tatort"-Ausstieg war "überfällig"
GDN -
Der Schauspieler Dominic Raacke hält die Entscheidung für "überfällig", dass er als Berliner "Tatort"-Ermittler abgelöst wird. "Ich hatte selbst schon öfter überlegt, aufzuhören", sagte der 55-Jährige, der am Sonntag zum letzten Mal als Kommissar Till Ritter zu sehen ist, der "Welt" (Samstagausgabe).
"2008 hatte ich sogar schon meine Demission geschrieben, sie aber nicht abgeschickt." Insofern sei er nicht unglücklich über die Entscheidung des rbb, dass ab 2015 ein neues Team übernimmt. "Nach so langer Zeit hat man alles erlebt", sagte Raacke. "Es ist auch anstrengend, wenn man immer wieder mit den Drehbüchern nicht zufrieden ist, immer wieder Kompromisse machen muss." Der Sender hatte im September 2013 bekanntgegeben, dass Dominic Raacke und sein Kollege Boris Aljinovic ersetzt werden sollen. "Uns wurde ja angeboten, noch zwei Folgen zu drehen", sagte Raacke weiter. "Der zweite sollte eine große Abschlussgala für uns sein." Das habe er nicht gewollt. "Ich konnte mir nicht vorstellen, Monate später noch mal in die Rolle zu schlüpfen, deren Ende gerade beschlossen war." Das sei sicher "auch ein Akt der Selbstbestimmung" gewesen. Als Rausschmiss habe er das nicht empfunden. Vielmehr sehe er das "Tatort"-Ende "durchaus als Chance". Als "Tatort"-Kommissar sei man manchmal "auch wie Weihnachtsmann und Osterhase": "Tritt zweimal im Jahr auf und alle freuen sich", sagte der Schauspieler. "Wie es dem Weihnachtsmann und dem Osterhasen dabei geht, interessiert die Menschheit eher weniger." Den "Tatort"-Hype finde er faszinierend, sagte Raacke. "Aber ich glaube auch, dass wir in ein paar Jahren ein anderes Fernsehen haben werden." Das Sehverhalten ändere sich, es werde keine festen Sendeplätze mehr geben. Nach seinem Abschied vom "Tatort" könnte er sich vorstellen, wieder in einer Serie mitzuwirken – das sei "das Interessanteste, was Fernsehen zu bieten hat". Theater sei nicht sein Ding. Formate wie das "Dschungelcamp" auch nicht, betonte der Schauspieler.
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