Technik
Chef der Otto-Gruppe trimmt Unternehmen auf Wachstum im Internet
GDN -
Der Chef der Otto-Gruppe, Hans-Otto Schrader, trimmt den Handelsriesen auf profitables Wachstum im Internet. Im Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) nannte der Manager erstmals Zahlen.
Während in Deutschland der gesamte Einzelhandel bis August nominal um 1,5 Prozent und real um 0,1 Prozent zugelegt hat, nimmt sich das Familienunternehmen deutlich mehr vor: "Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir konzernweit mit 3,5 Prozent wachsen", kündigte der Otto-Chef an. Derzeit übertreffen die Hamburger den Plan deutlich. "Währungsbereinigt liegen wir nach den ersten sechs Monaten sogar bei vier Prozent Wachstum", sagte der Manager mit Blick auf die erste Hälfte des Geschäftsjahres (März bis August). Allerdings kämpft das Unternehmen mit den Schwächen von Dollar, Pfund, Rubel und Yen. "In Euro bilanziert sind wir um 2,8 Prozent gewachsen. Die Kurskapriolen schlagen voll durch", sagte Schrader und verwies auf die Wachstumsregion Russland: "Dort haben wir auf hohem Umsatzniveau bis Ende August in Rubel um 19 Prozent zugelegt, in Euro bleiben zwölf Prozent." Die Dynamik stammt wesentlich aus dem Internet. "Wir kommen von 5,7 Milliarden Euro Umsatz im Netz und werden zweistellig wachsen", sagte der Konzernchef. "Damit knacken wir erstmals die Marke von sechs Milliarden Euro, legen allein in diesem Jahr um mindestens 570 Millionen Euro zu." Die Internetseite von Otto wächst um gut zehn Prozent, viele zur Gruppe gehörende Internetfirmen legen hoch zweistellig zu. "Die größte, der Spielwarenanbieter MyToys, wuchs im ersten Halbjahr um knapp 20 Prozent, der Einkaufsklub Limango um 28,6 Prozent und unser Gemeinschaftsunternehmen mit Hagebau namens Baumarkt direkt um 15 Prozent", erläuterte der Manager. "Wenn wir ein gutes Weihnachtsgeschäft bekommen, wächst auch die Kerngesellschaft Otto wie bislang zweistellig." Im Servicegeschäft (Hermes) und bei den Finanzdienstleistungen (Eos) legen die Hamburger Schrader zufolge ebenfalls "klar zweistellig zu". Jedes Umsatzplus im Internet treibe in der Regel das Geschäft von Hermes und Eos. Auch unter dem Strich verdiene Otto gut, sagte Schrader: "Bereits im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir die Rendite (Ebit-Marge) von 2,2 Prozent auf im Handel vorzeigbare 3,3 Prozent erhöhen. Wie es derzeit aussieht, werden wir dieses ordentliche Niveau sicher halten können."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.