Vermischtes
61.400 Inobhutnahmen im Jahr 2017
In 17 Prozent aller Fälle haben die Betroffenen selbst Hilfe gesucht, bei 14 Prozent haben Polizei oder Ordnungsbehörden auf die Problemsituation aufmerksam gemacht und in sechs Prozent die Eltern der Betroffenen. Die übrigen Schutzmaßnahmen (fünf Prozent) erfolgten aufgrund von Hinweisen anderer. Rund 20.300 (33 Prozent) aller im Jahr 2017 in Obhut genommenen Jungen und Mädchen waren noch im Kindesalter (unter 14 Jahre). Häufigster Grund für die Maßnahmen waren bei 49 Prozent der Kinder die Überforderung der Eltern, in 21 Prozent der Schutz vor Vernachlässigungen und in 14 Prozent Schutz vor Misshandlungen. Neben den Kindern wurden im Jahr 2017 rund 41.000 Jugendliche in Obhut genommen. Häufigster Grund war dabei die unbegleitete Einreise aus dem Ausland (51 Prozent). Aber auch die Überforderung der Eltern (18 Prozent) und allgemeine Beziehungsprobleme (acht Prozent) spielten eine Rolle. Gut jedes zehnte betroffene Kind (elf Prozent) und jeder dritte betroffene Jugendliche (30 Prozent) war vor der Inobhutnahme ausgerissen. Die meisten Maßnahmen endeten bei Kindern mit der Rückkehr zu den Sorgeberechtigten (43 Prozent) oder einer erzieherischen Hilfe in einem Heim oder einer Pflegefamilie (32 Prozent), so die Statistiker weiter. Jugendliche kehrten in 19 Prozent der Fälle zu den Sorgeberechtigten zurück, häufiger endeten die Maßnahmen aber in einer erzieherischen Hilfe wie einer betreuten Wohnform (26 Prozent). Auch sonstige stationäre Hilfen, beispielsweise in einer Jugendpsychiatrie oder einem Krankenhaus, wurden von Jugendlichen in Anspruch genommen (20 Prozent). Bei 50 Prozent der Kinder und 49 Prozent der Jugendlichen konnte die Maßnahme nach spätestens zwei Wochen wieder beendet werden.
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