Vermischtes
Terrorexperte zweifelt nach Anschlag in London an IS-Täterschaft
GDN -
Der Terrorismusforscher Peter Neumann hält es nicht für gesichert, dass der "Islamische Staat" (IS) hinter dem Anschlag auf eine Londoner U-Bahn vom Freitag steckt. "Selbstmord ist für den IS zwar kein Selbstzweck, doch eigentlich setzt nur noch Al-Qaida auf Sprengstoffanschläge, bei denen die Täter verschont bleiben", sagte Neumann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Der IS hatte sich der Tat am Freitag selbst bezichtigt. Gegen einen IS-Hintergrund spreche außerdem, dass die Gruppe in ihrer Propaganda in den letzten Jahren verstärkt für Angriffe mit Fahrzeugen und anderen Alltagsmitteln geworben hat. Dazu passten auch die bisherigen Anschläge in diesem Jahr, die eindeutig auf den IS zurückgingen. "Eine Bombe ist schwierig zu bauen, auch wenn es Anleitungen im Internet gibt", sagte Neumann, der am Londoner King`s College lehrt, der Zeitung. "Der Sprengsatz hat nicht richtig funktioniert, weshalb der Anschlag in den Internetforen der Dschihadisten auch nicht besonders gefeiert wird", sagte er der F.A.S.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.