Technik
Trend zum Online-Handel lässt Energieverbrauch steigen
GDN -
Der Online-Handel erweist sich als Treibsatz für den Energieverbrauch in den Industrieländern. Das ist das Ergebnis einer Langzeit-Studie der Europa-Universität Viadrina und der Leipzig School of Management über die "Auswirkungen des E-Commerce auf den Energieverbrauch", über welche die "Welt" in ihrer Montagsausgabe berichtet.
Danach würde zum Beispiel eine Verdopplung des Online-Anteils am gesamten deutschen Einzelhandel auf 20 Prozent den Energiekonsum des Landes um 5,6 Prozent nach oben treiben. Nach Prognosen des Handelsverbands Deutschland (HDE) könnte die 20-Prozent-Marke beim digitalen Einkauf bereits im Jahr 2020 erreicht werden. Der Studie zufolge ist nicht in erster Linie der Transportbereich für die schlechte Energiebilanz des E-Commerce verantwortlich, sondern ein verändertes Freizeit- und Einkaufsverhalten der privaten Kunden. Der Einspareffekt durch wegfallende Einkaufsfahrten wird also durch andere, energieintensive Freizeitbeschäftigungen überkompensiert. Die Wissenschaftler haben den Zusammenhang zwischen Online-Handel und Energieverbrauch in den Jahren 1995 bis 2015 in den USA analysiert. "Die prinzipielle Logik der Untersuchung ist auf Deutschland übertragbar", sagte der Leipziger Forscher Erik Maier, der die Studie gemeinsam mit dem Wirtschaftswissenschaftler Florian Dost verfasst hat.
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