Technik
Secunet: Politik und Unternehmen vernachlässigen IT-Sicherheit
GDN -
Viele Wirtschaftsbereiche sind in Deutschland völlig unzureichend gegen IT-Angriffe geschützt. Davon geht der größte deutsche Anbieter von IT-Sicherheitslösungen, die Essener Firma Secunet aus: "Ganze Branchen müssen noch massiv investieren wie etwa der Gesundheitsbereich", sagte Secunet-Chef Rainer Baumgart der "Welt am Sonntag".
Auch in der Politik sei mehr Wachsamkeit erforderlich. "Russland kann man unterstellen, dass sie eine Hacking-Industrie und eine entsprechende Kompetenz haben", erklärte Baumgart. "Daher ist dringend Aufklärung erforderlich. Ich appelliere an die politischen Vertreter, aufmerksam zu sein und ihre Systeme zu schützen." Vor allem bei kleineren und mittleren Unternehmen bestehe enormer Nachholbedarf. Seit der Verabschiedung des IT-Sicherheitsgesetzes seien zwar bei großen Konzernen ein Umdenken und eine zunehmende Sensibilisierung festzustellen. "In der Breite der Industrie ist sie aber nicht vorhanden", so der Secunet-Chef. Die im oberen Börsensegment DAX notierten Firmen verfügten dagegen im Großen und Ganzen über eine erstklassige IT-Sicherheitstechnik. Sie hätten alle notwendigen Maßnahmen für ihre IT-Sicherheit getroffen. Für das eigene Geschäft zeigte sich Baumgart zuversichtlich, die Wachstumsperspektiven seien gut: "Der Markt ist noch längst nicht erschlossen." 2016 habe das operative Ergebnis rund 60 Prozent über dem Vorjahr gelegen. Es werde auch künftig weiter wachsen. Secunet werde in dem insgesamt expandierenden Markt stärker zulegen als die Branche. "Wir sind optimistisch für die Zukunft - zumal es Marktbereiche gibt, in denen wir bisher wenig oder noch gar nicht präsent sind", versicherte der Vorstandschef.
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