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Thriller-Autor Harris: Brexit hat politische Stimmung vergiftet
GDN -
Das Brexit-Referendum hat nach Ansicht des britischen Bestsellerautors Robert Harris ("Vaterland", "Angst", "Dictator") die politische Stimmung in Großbritannien vergiftet. "Der Brexit hat ein Gift in die Atmosphäre freigesetzt. Heute werden Dinge gesagt, die wir früher nicht mal zu denken wagten", sagte Harris dem "Spiegel".
Wenn man an die Olympischen Spiele in London 2012, sei Großbritannien ein "Vorzeigeland für Toleranz und Weltoffenheit" gewesen. "Das war vor gerade mal fünf Jahren, heute ist davon nichts mehr zu spüren. Jetzt steht unser Land für Fremdenfeindlichkeit. Die Boulevardpresse tönt schrill, da ist von `Verrätern` die Rede, von `Saboteuren`." Vor dem Hintergrund des Terroranschlags in Manchester warnte Harris davor, Ausländer pauschal für die Terroranschläge verantwortlich zu machen. "Die Attentäter sind radikalisierte junge Männer, oft mit Wurzeln im früheren britischen Empire. Die meisten von ihnen wurden, wie der Täter von Manchester, sogar in unserem Land geboren." Heftige Kritik übte Harris an Premierministerin Theresa May. "Mich erinnert sie ein bisschen an Stalin – sehr gerissen, sehr ehrgeizig, aber auch sehr unsicher. Diese blasse Person hinten im Raum, die keiner wahrnimmt und die dann alle abräumt", so Harris. Er erwarte aber, dass May gestärkt aus den Wahlen am 8. Juni hervorgehen werde: "Wie so oft in der Krise werden sich die Menschen hinter ihre politische Führung stellen."
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