Vermischtes
BKA-Zahlen: Angriffe auf Flüchtlingsheime gehen zurück
GDN -
Die Zahl der Angriffe auf Asylbewerberheime in Deutschland ist gesunken und hat wieder den Stand von vor der Flüchtlingskrise 2015 erreicht: Im ersten Quartal zählte das Bundeskriminalamt (BKA) 93 Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) vorliegt.
Das entspricht dem Niveau vom ersten Quartal 2015, als 106 Angriffe registriert wurden. Nach dem starken Flüchtlingszuzug 2015 waren fremdenfeindliche Anschläge und Überfälle sprunghaft nach oben gegangen. Allein im Gesamtjahr 2015 kam es zu mehr als tausend Anschlägen, auch 2016 waren es noch knapp 1.000. Zu den Angriffen werden etwa Überfälle, Sprengstoffanschläge, Brandstiftung sowie Körperverletzung gezählt. Im ersten Quartal hatten nach Ministeriumsangaben 86 der 93 Anschläge einen rechtsradikalen Hintergrund. Außerhalb der Unterkünfte kam es zu 318 Angriffen auf Asylbewerber und Flüchtlinge. Bei den Gewalttaten wurden im ersten Quartal 47 Menschen verletzt, darunter zwei Kinder. Nach Ansicht der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke gibt es keinen Anlass für Entwarnung. "Gewalt und Alltagsterror gegen Geflüchtete scheinen zur Normalität in Deutschland zu werden", kritisierte Jelpke. "Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Flüchtlinge in diesem Land Tag für Tag Opfer neonazistischer oder rassistischer Anfeindungen und Angriffe werden." Die Linke fordere seit Langem ein umfassendes Konzept der Bundesregierung gegen diese Bedrohung.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.