Technik
Expertin warnt vor verstärkter Wegwerfmentalität durch Datingportale
"Sie denken: Es gibt bestimmt noch was Besseres, und kommen nie wirklich an. Datingportale verstärken manchmal noch die Wegwerfmenatlität." Über die Dating-App Tinder sagte die Psychologin: "Immer wieder habe ich unglückliche Menschen in meiner Praxis, die sich auf diese Weise verliebt haben. Der oder die andere wollte aber nur Spaß, hat es aber leider nicht rechtzeitig mitgeteilt." Die App sei nicht für jeden geeignet: "Ich würde Tinder nur Menschen mit gutem Selbstwertgefühl empfehlen. Im Netz gibt es immer Nachschub, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, abgelehnt zu werden, extrem hoch. Damit muss man klarkommen." Gleichzeitig rät Henning zu einem entspannteren Umgang mit dem eigenen Liebesleben. So hält Henning Statistiken laut denen deutsche Paare 2,6 Mal Geschlechtsverkehr pro Woche haben, für unrealistisch. Das ginge kaum, so wie viele heute lebten, sagte Henning. "Ich denke, die Leute wollen bei diesen Umfragen ein gutes Bild von sich zeichnen. Außerdem kommt es auf die gestellte Frage an: Sex haben, da zählt vielleicht auch Sex mit sich selbst dazu. Dann könnte die Zahl stimmen." Die Psychologin plädiert dafür den Druck aus dem Sexleben zu nehmen und rät modernen Paaren wieder zu mehr Balance zwischen den Geschlechtern. Viele Karrierefrauen stünden "körperlich und emotional unter Kampfspannung", so Henning. Bei solchen Paaren schlafe oft der Sex ein. "Die harten Frauen könnten etwas weicher werden, die Männer sich mal wieder was trauen, was Eigenes wollen."
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