Vermischtes
DRK-Präsident: Spenden für Hungernde in Afrika reichen nicht aus
GDN -
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat zu Ostern die Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung für die akut vom Hungertod bedrohten Menschen in Ost-Afrika gelobt. Angesichts der 20 Millionen leidenden Menschen im Südsudan, in Nigeria, Somalia und im Jemen sei der Bedarf an Spenden aber weiterhin sehr groß, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
Es sei ein Wettlauf mit der Zeit. "Wenn wir jetzt nicht helfen, droht die größte humanitäre Katastrophe seit Jahrzehnten", rief Seiters zu weiteren Spenden auf. Er beklagte ein zu geringes Engagement der internationalen Staatengemeinschaft gegen die Hungerkrise. "Die Welt darf nicht wegschauen", forderte Seiters. Der DRK-Präsident nannte es "beschämend", wenn acht von insgesamt 195 Ländern, die in den Vereinten Nationen vertreten seien, 90 Prozent der internationalen Hilfsmittel aufbrächten, und sich die übrigen Staaten deutlich zurückhielten. Die bisher zur Verfügung gestellten internationalen Gelder reichten bei weitem nicht aus. Die Hungersnot werde erst im Sommer ihren Höhepunkt erreichen. "Das heißt, wir brauchen einen langen Atem", mahnte der frühere Kanzleramts- und Innenminister. Nach Angaben des DRK-Präsidenten haben im Jemen die Krankenhäuser einen Anstieg an Krankheitsfällen mit unterernährten Kindern von 150 Prozent zu verzeichnen. In der Region Borno in Nigeria werde damit gerechnet, dass in den nächsten zwölf Monaten 300.000 Kinder unter akuter Unterernährung litten. Im Südsudan sei bereits jeder dritte Haushalt dringend auf Lebensmittelhilfe angewiesen. In Somalia sei die Zahl der Kinder unter fünf Jahren, die vom Roten Kreuz und dem Roten Halbmond wegen Unterernährung behandelt werden, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent gestiegen.
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