Vermischtes
EKD-Ratsvorsitzender würdigt Wirken von Papst Franziskus
GDN -
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat vor seiner Reise in den Vatikan am 6. Februar mit deutlichen Worten das Wirken von Papst Franziskus gewürdigt. "Ich betrachte das Wirken dieses Papstes mit großer Dankbarkeit. Die Impulse, die er gibt, sind auch für die Ökumene eine große Chance. Es ist einfach eine große Freude, dass Papst Franziskus so menschennah redet und agiert", sagte Bedford-Strohm der "Heilbronner Stimme" (Samstagsausgabe).
"Die Menschen wollen die Einheit im Glauben. Meine Hoffnung ist, dass wir irgendwann gemeinsam am Tisch des Herrn das Abendmahl feiern." Bedford-Strohm sieht in dem Besuch in Rom auch ein ökumenisches Signal. "Ich habe den Papst im April 2016 persönlich kennenlernen dürfen. Das war eine sehr herzliche Begegnung, und ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen", sagte er. In Rom werde man über die ökumenischen Erfahrungen sprechen, die "wir im Reformationsjubiläum gemeinsam als Kirchen hier in Deutschland machen. Wir werden uns aber sicher auch über den ökumenischen Gottesdienst austauschen, den der Papst am Reformationstag mit dem Lutherischen Weltbund im schwedischen Lund gefeiert hat". Dort sei ein "Signal der Gemeinsamkeit" gesetzt worden. "Mit dabei sein wird auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx. Unser gemeinsamer Besuch beim Papst ist ebenfalls ein Novum und damit auch ein ökumenisches Signal." Die Weltlage mit vielen Krisenherden gehe ihm "sehr nahe", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende. "Vor allem wenn ich sehe, wie ohnmächtig Menschen brutaler Gewalt ausgesetzt sind. Wie Menschen im Nahen Osten aufgrund ihres Glaubens schlimmsten Misshandlungen und brutalen Tötungen ausgesetzt sind. Wenn man sich fragt, was kann ich tun, aber nur wenig Möglichkeiten hat, dann schmerzt das sehr." Bedford-Strohm formulierte auch Erwartungen an das Wahljahr: "Ich wünsche mir, dass die Menschen, denen wir politische Verantwortung übertragen, sich dieser Verantwortung als würdig erweisen. Das bedeutet: Nicht mit den Ängsten der Menschen zu spielen. Politiker sollten Emotionen nicht den Vorrang vor Fakten und Sachzusammenhängen überlassen. Nur dann dienen sie wirklich den Bürgern. Dazu gehört auch, wie man über Themen redet, dies erfordert auch eine politische Kultur des Zuhörens." Kritisch sieht der Landesbischof Abschiebungen in Krisengebiete, beispielsweise nach Afghanistan. Bedford-Strohm: "Abschiebungen in Regionen, in denen Leib und Leben von Geflüchteten in Gefahr sind, sind inakzeptabel." Auch müsse jeder Fall einzeln geprüft und bewertet werden. "Wenn Menschen nach Afghanistan abgeschoben werden, die hier längst integriert sind, die Jobs haben und gebraucht werden, die von Handwerksmeistern als Lehrlinge gebraucht werden, dann müssen Wege gefunden werden, damit sie hierbleiben können. Damit meine ich auch rechtliche Wege."
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