Technik
Bericht: Jeder achte Mobilfunkkunde Opfer unzulässiger Abrechnungen
GDN -
In Deutschland ist jeder achte Mobilfunkkunde bereits Opfer von unzulässigen Abrechnungen über die monatliche Telefonrechnung geworden. Das berichtet die "Rheinische Post" (Freitag) unter Berufung auf eine bisher unveröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Bundesjustizministeriums.
Demnach habe das Problem des sogenannten "WAP-Billing", also der Abrechnung von nicht oder nicht bewusst bestellten Leistungen von Drittanbietern über die Mobilfunkrechnung, in den vergangenen zwei Jahren "einen deutlich größeren Umfang" angenommen, schreiben die Autoren. Die Opfer sind der Studie zufolge zumeist junge, männliche Nutzer. Diese Gruppe ruft demnach häufiger Spiele-Apps auf, abonniert Klingeltöne oder konsumiert erotische Inhalte - die drei wichtigsten Einfallstore für "WAP-Billing"-Betrüger. Insidern zufolge entsteht jährlich ein geschätzter Schaden in zweistelliger Millionenhöhe. Verbraucherschützer empfehlen, beim Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre einrichten zu lassen, so dass Fremdfirmen nicht einfach über die Handyrechnungen abkassieren können. Auch Nicole Maisch, verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, empfiehlt diesen Weg, sieht jedoch auch gesetzgeberischen Handlungsbedarf: "Wir fordern eine voreingestellte Drittanbietersperre, welche die Nutzerinnen und Nutzer durch ein Opt-In-Verfahren für die Anbieter, die sie wirklich wollen, wieder aufheben können", sagte sie der Zeitung. Zudem müsse es eine digitale Bestätigungslösung geben, "um Abzocke mit untergeschobenen Verträgen wirksam zu unterbinden". "Hier ist Verbraucherschutzminister Heiko Maas in der Pflicht", sagte Maisch.
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