Technik
Studie: Deutscher Wirtschaft droht digitale Spaltung
GDN -
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) warnt vor einer digitalen Spaltung der deutschen Wirtschaft. Einer Studie zufolge, die Acatech-Präsident Henning Kagermann der Bundesregierung an diesem Mittwoch auf dem IT-Gipfel übergibt und über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, droht das Aufreißen einer doppelten digitalen Kluft: zwischen kleinen und großen Unternehmen sowie zwischen niedrig und hoch qualifizierten Arbeitskräften.
Während etwa 80 Prozent der Konzerne ihre Strategien auf mehr Digitalisierung ausrichten, plant dies laut Studie nur gut die Hälfte der kleinen und mittleren Firmen. Verliert der Mittelstand den Anschluss, hätte das laut Acatech-Präsident Henning Kagermann jedoch heftige Konsequenzen: "Am Mittelstand hängen viele Jobs. Wir haben so viele Hidden Champions, wie kein anderes Land weltweit", sagte der Regierungsberater und frühere SAP-Chef. "Wenn wir den Mittelstand bei der Industrie 4.0 zurücklassen, schwächen wir also unsere Volkswirtschaft." Das Papier macht laut SZ unmissverständlich klar: Die gesamte deutsche Wirtschaft muss sich besser auf radikale Veränderungen einstellen. Der erfolgreiche Wandel bestimme in den kommenden Jahren die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Wertschöpfung am Standort Deutschland. Diese Erkenntnis sei allerdings noch nicht überall angekommen. Dass mit der zunehmenden Digitalisierung "auch neue Geschäftsmodelle einhergehen und bestehende möglicherweise infrage stehen, erkennen die Unternehmen noch nicht in ausreichendem Maß", heißt es weiter. Branchenvertreter räumen bereits offen ein, dass die Wissenschaftsakademie mit ihrer Analyse richtig liegt. "Im Mittelstand besteht erheblicher Nachholbedarf in der Digitalisierung, speziell bei Industrie 4.0", sagte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft. Selbst einfache Digitalisierungsprozesse stießen zum Teil auf Ablehnung.
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