Technik
Führende Manager fordert "Digitalisierungsruck" in Deutschland
GDN -
Führende IT-Manager und -Forscher wollen den nationalen IT-Gipfel in der kommenden Woche in Saarbrücken nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" für einen "Weckruf" nutzen. Deutschland dürfe die Chancen der Digitalisierung nicht noch einmal ungenutzt lassen, schreiben die Autoren und Unterzeichner des "Saarbrücker Manifests".
Es müsse ein "Digitalisierungsruck durch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft" gehen, damit die deutsche Industrie auch in Zukunft international eine wichtige Rolle spiele. Die Autoren und Unterstützer des Papiers kritisieren die mangelnde Durchschlagskraft von IT-Branche und -Politik. Die deutsche Gründungswelle habe bislang "noch kein einziges Weltunternehmen hervorgebracht. So zehren wir noch immer von den mittlerweile rund 50 Jahre alten Unternehmenserfolgen von SAP und Software AG", heißt es weiter. Hinter dem Brandbrief stecken Mitglieder des einflussreichen Feldafinger Kreises. Schonungslos listen die Autoren Versäumnisse im internationalen Wettbewerb auf und fürchten um die Zukunftsbranche schlechthin. Helfen soll Industriepolitik im großen Stil: "Für einen echten Niveausprung zu einer Weltgeltung benötigt man ein europäisches Programm, ähnlich den Airbus- oder Cern-Projekten", heißt es weiter. Der jetzige Vorsprung von zwei bis drei Jahren werde ohne Digitalisierungsruck rasch abschmelzen. Dabei sei der "für den Erhalt des Wohlstands unseres Landes unabdingbar". Dass mit Ex-SAP-Chef Henning Kagermann einer der prominentesten Köpfe der Branche zu den Unterstützern des Appells gehört, dürfte Aufmerksamkeit erregen. Der Begriff "Industrie 4.0" stammt von Kagermann. Die deutsche Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) führt er ebenfalls. Zudem spielt er in den DAX-Aufsichtsräten von BMW, Deutscher Bank, Post und Münchener Rück eine wichtige Rolle. Verfasst haben das Manifest der ehemalige Bitkom-Präsident und Gründer der IDS-Scheer-Gruppe, August-Wilhelm Scheer, und Wolfgang Wahlster, Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz. Zu den weiteren Unterstützern gehören Manager von Thyssen-Krupp, der Deutschen Telekom und der Software AG.
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