Technik

Amazon feuert umstrittenen Sicherheitsdienst

Amazon-Paket
(Quelle: Aurelijus Valeiša, Lizenz: dts-news.de/cc-by)
GDN - Amazon zieht erste Konsequenzen aus der Berichterstattung über die schlechte Behandlung von Leiharbeitern in ihren deutschen Logistikzentren: Das Online-Warenhaus entbindet einen umstrittenen Sicherheitsdienst von seinen Aufgaben. In der ARD-Reportage "Ausgeliefert - Leiharbeit bei Amazon" wurden Mitarbeiter der Sicherheitsfirma gezeigt, wie sie in Kleidung von Thor Steinar, die bei Rechtsextremisten beliebt ist, die Unterkünfte von ausländischen Leiharbeitern von Amazon überwachten - und sowohl das Filmteam als auch die Ausländer schikanierten.
Im Film wurde zudem gezeigt, dass Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes auch in der Hooligan-, Rocker- und rechtsextremistischen Szene aktiv sind. Der Sicherheitsdienst wies dies in einer Erklärung zurück. Nun aber zieht der Online-Versandhändler Konsequenzen: Amazon feuert den Sicherheitsdienst, wie Unternehmenssprecherin Christine Höger auf Anfrage von Süddeutsche.de bestätigt: "Amazon hat veranlasst, dass die Zusammenarbeit mit dem kritisierten Sicherheitsdienst mit sofortiger Wirkung beendet wird. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber von rund 8.000 festangestellten Logistikmitarbeitern hat Amazon eine Null-Toleranz-Grenze für Diskriminierung und Einschüchterung - und wir erwarten das gleiche von allen Unternehmen, mit denen wir arbeiten." Die Berichterstattung hatte am Wochenende auch die Politik auf den Plan gerufen: Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) forderte Aufklärung und drohte Leiharbeitsfirmen, die mit Amazon zusammenarbeiten, mit Lizenzentzug. Die SPD spricht von einem "handfesten Skandal".
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