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Bericht: Stromkunden zahlen Hunderte Millionen Euro zu viel an Netzentgelten

Strommast
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Deutsche Stromkunden haben in den letzten Jahren offenbar Hunderte Millionen Euro zu viel an Netzentgelten bezahlt: Obwohl die Netzbetreiber laut Gesetz nur 9,05 Prozent Eigenkapitalrendite aufweisen dürfen, erzielten die Monopolisten laut eines Berichts des ARD/WDR-Magazins "Monitor" zum Teil deutlich höhere Renditen. "Der Verbraucher zahlt zu viel. Ich gehe davon aus, dass hier jährlich mehrere Hundert Millionen Euro zu viel gezahlt werden", sagte Uwe Leprich, Energieexperte der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, dem ARD-Magazin.
Allein in den letzten fünf Jahren sind die Netzentgelte beim Strom für einen Durchschnittshaushalt um 23 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 201 auf 247 Euro. Mittlerweile machen die Netzentgelte rund ein Viertel des Strompreises aus. Demgegenüber stehen hohe Renditen der Netzbetreiber. Eine Untersuchung des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bundesnetzagentur kommt zu dem Ergebnis, dass die Stromnetzbetreiber zwischen 2006 bis 2012 im Schnitt eine Eigenkapitalrendite von 14,4 Prozent erwirtschaftet haben - also weit mehr als die gesetzlich vorgegebenen 9,05 Prozent. "Die Renditen sind eindeutig zu hoch. Und das müssen die Verbraucher über ihre Stromrechnung bezahlen", kritisiert Niels-Sönnick Schnoor vom Verbraucherzentrale Bundesverband im Gespräch mit dem ARD-Magazin. Fiete Wulff, Sprecher der Bundesnetzagentur, die auch für die Begrenzung der Netzentgelte zuständig ist, verwies gegenüber "Monitor" auf eigene Berechnungen, die zu niedrigeren Eigenkapitalrenditen der Netzbetreiber führen würden. "Die Entgeltregulierung, die die Bundesnetzagentur durchführt, basiert auf den Vorschriften des Energiewirtschaftsrechts. Die Methoden, die da verwendet werden, weichen in vielerlei Hinsicht von den handelsrechtlichen Bilanzierungsvorschriften ab", sagte Wulff. Wir hoch die Renditen der Stromnetzbetreiber nach der Berechnungsmethode der Bundesnetzagentur ausfallen, dazu will die Bundesbehörde allerdings keine Zahlen nennen.
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