Reisen
Verkehrsminister Herrmann will Radverkehrsanteil in Bayern nahezu verdoppeln
AGFK Bayern sieht Potenzial
GDN -
Im Rahmen der Reise- und Freizeitmesse f.re.e in München tauschte sich Innen- und Verkehrsminister Herrmann mit Bürgermeistern, Landräten und Entscheidern auf Einladung der AGFK Bayern zur Zukunft des Radverkehrs im Freistaat Bayern aus.
Der Minister machte dabei deutlich, dass er den Verein dabei unterstützt, einen bayernweiten Radverkehrsanteil von 20% im Jahr 2025 zu erreichen (aktuell: ca. 11%). Herrmann nannte die Ziele zwar “ehrgeizig“, stellte aber heraus, dass mit dem neuen Radverkehrsplan Bayern konkrete politische Maßnahmen erarbeitet werden, um dieses Ziel zu erreichen. Dazu gehört auch die Entwicklung attraktiver neuer Radverkehrsanlagen wie Radschnellwegen, die das Ministerium im Raum München und Nürnberg weiterhin unterstützt und finanziell fördert.
Die AGFK Bayern mit ihren 45 Mitgliedskommunen ist für Joachim Herrmann bei der Radver-kehrsförderung in Bayern ein wichtiger Partner: Insbesondere bei den Lückenschlüssen im Radwegenetz baut der Freistaat auch auf die Kommunen. Der Verein soll außerdem Input zu möglichen experimentellen Verkehrsplanungen in die Oberste Baubehörde des Innenministeriums einspeisen. Im nächsten Jahr möchte Herrmann außerdem zusammen mit der AGFK Bayern einen Kongress zum Radverkehr in Bayern ausrichten.
Der Innenminister verwies darauf, dass die strategische Ausrichtung des neuen Radverkehrs-planes nicht zuletzt auch auf der Landtagsanhörung der AGFK Bayern mit dem ADFC Bayern und und anderen Organisationen im Herbst 2014 beruht: Der Input der Verbände hat zusammen mit einer Online-Umfrage des Ministeriums die drängendsten Punkte zur Steigerung des Radverkehrs aufgezeigt. Ausbau der Infrastruktur, eine übergreifende Radwegenetzplanung, Wegweisungen und bessere Abstellmöglichkeiten sind Kernpunkte, die abgedeckt werden sollen.
Die beinahe 60 anwesenden Gäste der Veranstaltung nahmen die Ankündigungen des Ministers wohlwollend zur Kenntnis, gaben aber zu bedenken, dass für die Ziele des Radverkehrsplans Bayern und die Aufgaben innerhalb der Kommunen finanzielle Fördermöglichkeiten bereitgestellt werden müssen. Auch die nicht-investiven Maßnahmen für einen Bewusstseinwandel im Radverkehr sowie die vereins- und verbandsübergreifende Arbeit seien wichtige Bestandteile einer nachhaltigen Radverkehrsförderung.
Unterstützt wird das Ministerium in seinen Bestrebungen ab dem 1.3.2016 von einem neuen Vorstand im Verein. Nachdem die bisherige Vorsitzende Marlene Wüstner in den Ruhestand geht und den Vorsitz damit nicht mehr ausübt, stand im Vorfeld des Fachgespräches eine Neuwahl an. Als neuer Vorsitzender der AGFK Bayern wurde Landrat Matthias Dießl (LK Fürth) gewählt. Neu in den vierköpfigen Vorstand wurde außerdem Susanne Lender-Cassens (Bürgermeisterin Stadt Erlangen) gewählt. Vorstandsmitglied Landrat Michael Busch (LK Coburg) wurde im Amt bestätigt.
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