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Experte: Präzisionsmedizin eröffnet neue Wege in Krebs-Behandlung
GDN -
Mit Hilfe der sogenannten Präzisionsmedizin schlagen Krebsforscher neue Wege bei der Bekämpfung der Krankheit ein. In der am kommenden Samstag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Focus" verspricht der US-Forscher Todd Golub, Leiter des Krebsprogramms am Broad-Institut, wichtige Schritte auf dem Weg zur "kompletten" Heilung durch die Molekularmedizin.
Grundlage sei die fortschreitende Entschlüsselung jener Gene, die die Entwicklung von Tumoren bestimmen. Auf deren Basis "werden wir eine neue Einteilung von Tumoren erstellen", so Golub in dem Interview. Man werde Krebs "nicht mehr nach Organen klassifizieren", stattdessen sei "der molekulare Mechanismus der Tumorbildung entscheidend". Für schwarzen Hautkrebs beispielsweise liege bereits ein Medikament vor, das auf jene Krebs-Mutation, die bei der Hälfte der Melanome eine Rolle spielen, ziele und "bei den meisten Patienten den Tumor dramatisch zum Schrumpfen brachte". Heutige Chemotherapeutika seien nach Golubs Ansicht eher "Cocktails voller Gift". Es sei "erstaunlich, dass sie überhaupt wirken", so der Forscher, dessen Institut sowohl der Harvard-Universität als auch dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston angegliedert ist. Auch auf dem Gebiet der Ursachen-Forschung und damit der Früherkennung von Krebs spielt die Genetik eine wachsende Rolle, berichtet der "Focus". Derzeit seien etwa 120 Krebs-Gene bekannt, zitiert das Magazin den Humangenetiker Stefan Aretz, Leiter des Zentrums für erbliche Tumorerkrankungen der Universität Bonn. Die Medizin nehme an, dass "drei bis fünf Prozent der Tumor-Erkrankungen durch erblich bedingte Mutationen ausgelöst werden", so Aretz.
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