Vermischtes
Ex-EKD-Chef besorgt über rechtsextreme Tendenzen im deutschen Protestantismus
GDN -
Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat vor rechtsradikalen Tendenzen im deutschen Protestantismus gewarnt. "Wie sich Teile der evangelikalen Bewegung mit der politischen Rechten verbinden und dabei die Grenzen zum Rechtsextremismus ausfransen lassen, das beunruhigt mich sehr", sagte Schneider dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe).
Wer Verständnis für Hetzparolen gegen Flüchtlinge oder sogar für Steinewerfer und Brandstifter mit dem verharmlosenden Argument begründe, man müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen, "der gebraucht eine verhüllende Sprache", monierte Schneider. Auch die Redensart, "die Politik weiß ja gar nicht mehr, was das Volk wirklich denkt", sei mit einer unausgesprochenen Legitimation verbunden "für Leute, die Probleme mit Gewalt lösen wollen". Schneider lobte in diesem Zusammenhang die "unnachgiebige, unerbittliche Abgrenzung gegen Rechtsradikalismus" von Bundespräsident Joachim Gauck, aus dessen Hand der Theologe am Donnerstag mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet wird, einer hohen Stufe des Verdienstordens der Bundesrepublik.
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