Technik
Landkreise attackieren Telekom
GDN -
Der Deutsche Landkreistag befürchtet eine falsche Weichenstellung für den Ausbau des Breitbandinternets in Deutschland und attackiert deswegen die Deutsche Telekom. "Wir benötigen einen möglichst flächendeckenden Glasfaserausbau. Von daher sehen wir die Stoßrichtung der Telekom kritisch, die auf die Ertüchtigung alter Kupferkabel setzt", sagte der Präsident des Landkreistages, der Landrat Reinhard Sager (CDU), der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Mittwochsausgabe).
"Auf lange Sicht wird kein Weg an Glasfaser vorbeiführen. Nur diese Technologie ist langfristig zukunftsfähig." Daher schlägt er Alarm. "Der bisherige Ausbau des schnellen Glasfasernetzes erfolgt zu langsam und zu fragmentarisch", sagte Sager der F.A.Z. "Die Menschen und die Unternehmen brauchen leistungsfähige Internetanschlüsse." Sager stellt sich nach Informationen der F.A.Z. auch in einem Brief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) gegen die Telekom. Er fordert darin, dass die Bundesregierung sowohl das Zuschussmodell als auch das Betreibermodell für den Breitbandausbau mit der geplanten Milliardenförderung unterstützt. "Diese Bitte richte ich nicht zuletzt deshalb an Sie, weil mir ein Ihnen vermutlich auch bekanntes Papier der Deutschen Telekom vorliegt, in dem Betreibermodelle in unhaltbarer Weise diskreditiert werden", heißt es in dem Brief laut F.A.Z. "So behauptet die Deutsche Telekom, das Modell der Zuschussförderung greife weniger intensiv in das Markt- und Wettbewerbsgeschehen ein als das Betreibermodell." Diese Behauptung werde nicht begründet und sei falsch. Landkreise investieren laut Sager nur dann in eigene Netze, wenn private Unternehmen dies nicht tun. Damit würden sie die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen Wettbewerb um die Endkunden eröffnen.
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