Musik
Rory Gallagher auf Minitour durch Deutschland
Rory and the Island-Tour
Albert Serrano und Rory Gallagher in Kassel (Quelle: heldmann.photography)
GDN -
Rory Gallagher auf Tour? Ist der irische Bluesmusiker nicht vor zwanzig Jahren verstorben? Stimmt! Dieser Rory Gallagher ist zwar auch Ire, aber der Großneffe seines legendären Namensvetters. Mit Albert Serrano war er für drei Konzerte in Deutschland.
Göttingen, Lohfelden (bei Kassel) und Kassel hießen die Auftrittsorte der beiden Musiker auf ihrer “Rory and the Island“-Tour. Drei Konzerte, dreimal volles Haus. Ist es der Name, der neugierig macht? Wir wissen es nicht, aber was wir wissen, die Konzertbesucher waren nicht wegen des Namens sondern der gehörten Musik begeistert. Denn Rory Gallagher und sein spanischer Kollege Albert Serrano wussten mit einer gelungenen Mischung eigener und gecoverter Songs zu überzeugen. Zwei Gitarren, eine Trommel, viel gute Laune und der ein oder andere “Jägermeister“ (“Damit spielen wir sieben Stunden“, kommentierte Rory das Kästchen kleiner Likörflaschen, das den beiden Musikern auf die Bühne gereicht wurde.) Man sagt den Iren ja allgemein eine gewisse Trinkfestigkeit nach, aber Serrano konnte gut mithalten. Vielleicht trainieren die beiden nicht nur ihr gemeinsames musikalisches Auftreten regelmäßig in Gallaghers Kneipe in Puerto del Carmen, dem Touristenzentrum auf der Kanareninsel Lanzarote, über die er auf dem Titelbild seiner Homepage joggt.
Denn hierhin hat es den Iren verschlagen. “The Island - Live Music Bar“ heißt sein Club auf Lanzarote. Insofern ist der Titel der Tour gleich dreideutig: Zum einen spielt er natürlich auf die “Grüne Insel“ an, denn die eigenen Songs sind eindeutig irisch inspiriert; zum anderen ist “The Island“ der Name seiner Kneipe, und zum Dritten könnte es auch noch ein Hinweis auf seine neue Heimat, the Canarian Island Lanzarote sein. Wie auch immer, die gut gelaunten Musiker sorgten im letztlich doch “nur“ zweieinhalbstündigen Konzert auch beim zahlreichen Publikum für gute Laune. Selbstverständlich gab es auch etwas von den Beatles zu hören, deren Fan Gary zu sein scheint, wie sein T-Shirt beim Auftritt im Kasseler “Gleis 1“ verriet. Die Interpretation von John Lennons “Imagine“ gehörte mit zu den schönsten Momenten an diesem Abend.
Aber auch Gallaghers eigene Stücke haben Klasse. Nicht umsonst haben sich “Jimmy“™s Winning Matches“ und “Champagne Lifestyle on Coca Cola wages“ aus dem letzten Album unter den Top-Ten der irischen Charts platziert. Vor dem aktuellen Album, das wie die Tour “Rory and the Island“ betitelt ist, hat er bereits eine Reihe weiterer Alben veröffentlicht. Mit seiner Band “The Revs“ erschienen “Sonictonic“ (2002 Nr. 5 Irish Charts), “Suck“ (2003 Nr. 3 Irish Charts) und “The Revs“ (2005 Nr. 26 Irish Charts). Sein erstes Soloalbum“God Bless the big bang“ veröffentlichte Rory Gallagher in 2008. In Irland gehört Rory Gallagher zu den bekannteren Künstlern, so supportete er unter anderem auch die Kaiser Chiefs und die Foo Fighters auf einer ihrer Tourneen.
Sein Name war dabei nicht unbedingt nützlich, meinten doch viele, er sei ein Tributmusiker seines Großonkels, der Blueslegende aus Cork. Doch wer Rory Galagher einmal, egal ob live oder auf einer Studioalbum gehört hat, wird diesem Irrtum nicht mehr unterliegen. Seine Musik, zuletzt erschein vor zwei Jahren die EP “Dingo Rush“ mit sieben Titeln, hat nichts mit der seines Vorfahren gemein. Sie ist modern, zum Teil tanzbar und bleibt im Ohr. kein Wunder, dass seine Bar inzwischen Nummer 1 der Live Musik Venues auf Lanzarote ist. Wer keine Gelegnheit hat, Gallagher dort einmal zu hören, kann nur darauf hoffen, dass diese erste Mini-Tour in Deutschland nicht seine letzte bleiben wird. Und Albert Serrano sollte dann auf jeden Fall auch wieder auf der Bühne stehen.
Weitere Fotos vom Auftritt im "Gleis 1" in Kassel siehe unter "Fotogalerie".
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