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Fußball: Deutsche Bahn droht mit Aus für Fanzüge
GDN -
Die Deutsche Bahn hat mit dem Aus für die sogenannten Fanzüge gedroht. Die Vereine der Fußball-Bundesliga müssten sich in absehbarer Zeit verbindlich für diese Züge entscheiden und diese auch bezahlen, erklärte der Leiter DB-Konzernsicherheit der Deutschen Bahn, Gerd Neubeck, gegenüber dem ARD-Magazin "Report Mainz".
"Wenn niemand bereit ist, dafür auch kostenmäßig einzustehen", so Neubeck an die Adresse der Vereine, "können wir das von uns aus nicht dauerhaft finanzieren und dann wird es auch keine entsprechenden Züge mehr geben können." Damit reagiert die Bahn auf die zunehmende Gewalt und Zerstörungen durch Fußballfans in Bahnhöfen und Zügen. Schon 2012 hatten Bahn und DFL auf einem Fußballfangipfel vereinbart, vermehrt Fanzüge einzusetzen. Solche Züge werden auf Kosten der Vereine gechartert, die dann auch für Sicherheit und Schäden aufkommen. Dem ARD-Magazin zufolge werden nur 60 solcher Züge werden pro Jahr gebucht. Drei Millionen Fans transportiere die Bahn insgesamt. Die Vereine stünden hier in der Verantwortung, sagte Neubeck weiter: "Letztlich sind wir nicht in der Lage, Fußballspiele damit zu subventionieren, dass wir die Fans dorthin zu transportieren haben und dann hinterher auf einer Reihe von Kosten sitzen bleiben." Hintergrund ist dem ARD-Politikmagazins zufolge, dass die Bahn in den kommenden Jahren ihren Wagenpark erneuert. Um die zusätzlichen Fanzüge anbieten zu können, müsste die Bahn mehr ältere Züge in Reserve behalten. "Wir können natürlich nur Züge vorhalten, wenn wir wissen, dass sie benutzt werden", sagte Neubeck. "Wir können nicht auf Verdacht, nur weil da die Bundesliga spielt, eine Zahl X an Fahrzeugen bereitstellen, die dann vielleicht nicht abgerufen werden." Nach Angaben der Bundespolizei verlagert sich die Gewalt von den gut gesicherten Stadien immer mehr in den Bahnreiseverkehr. Fast 3.000 Straftaten gibt es jährlich durch Fußballfans im Bahnverkehr. Darunter Raub, Körperverletzungen und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. Dazu kommen Sachschäden und Verschmutzungen in Millionenhöhe. Die Täter seien häufig nicht zu ermitteln, kritisiert der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Rainer Wendt im Interview mit "Report Mainz". Die 2.500 Beamten an jedem Wochenende seinen vollauf damit beschäftigt, die Fans unter Kontrolle zu halten. Die DFL war gegenüber "Report Mainz" zu keiner Stellungnahme bereit.
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