Ist TTIP und TISA das Damoklesschwert für die Kultur?

GDN - Viele Menschen denken bei TTIP und TISA hauptsächlich an die negativen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und Politik, doch weniger bekannt ist, dass diese Abkommen auch unser kulturelles Leben beeinflussen könnten.

In der Angelegenheit der geplanten Freihandelsabkommen TTIP und TISA meldeten sich jetzt auch die nationalen Dachverbände des Musiklebens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Wort.

Im September 2014 wurde die Resolution "Was ist uns die Musik wert?" von den nationalen Dachverbänden des Musiklebens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verabschiedet. Sie warnen eindringlich vor den möglichen Folgen der internationalen Abkommen TTIP und TISA für Bildung und Kultur. Zudem riefen die Musikräte zu einem breit angelegten Diskurs zur gesellschaftlichen Bedeutung von Musik auf.

"Wir brauchen eine gesellschaftliche Wertedebatte, die die Bedeutung der Musik in den Blickpunkt rückt - gerade angesichts der vielen Krisen. Die mangelnde Prioritätensetzung für kulturelle Teilhabe und Kulturelle Vielfalt führt mittelfristig zu einer Monokulturalisierung in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Die viertstärkste Industrienation der Welt muss vor diesem Hintergrund mehr als bisher in Bildung und Kultur investieren, um die Kulturelle Vielfalt nicht auf dem Altar marktliberaler Interessen zu opfern. TTIP und insbesondere TISA stellen die gesamte öffentliche Bildungs- und Kulturfinanzierung in Frage.", so Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates.