Musik

Musikalisch-poetische Reise mit dem Christina Lux Trio

Ein Konzerthighlight im Theaterstübchen


Christina Lux Trio im Theaterstübchen (Quelle: heldmann.photography)
Das Trio mit Ralf Dressler (Ton) u. Markus Knierim
(Quelle: heldmann.photography)
GDN - Normalerweise tourt die Sängerin, Gitarristin, Songschreiberin und Komponistin Christina Lux alleine durch die Republik. Doch gelegentlich holt sie sich auch hochklassige Gastmusiker auf die Bühne. So wie am Donnerstagabend mit Stephan Emig und Andreas Hillesheim.
Christina Lux und Stephan Emig
Quelle: heldmann.photography
Unter dem Namen “Christina Lux Trio“ sind die drei Musiker auf einer Minitour unterwegs. Den Auftakt der nur drei Konzerte umfassenden Trio-Tour machten sie am Donnerstag dort, wo zwei der Drei ihre musikalischen Anfänge haben, in Kassel. Denn Christina Lux und Stephan Emig sind beide dort aufgewachsen und haben, wenn auch nicht gemeinsam, in der nordhessischen Metropole ihre Bühnenkarrieren begonnen. Seit mehr als fünfzehn Jahren schreibt sie ihre Songs, teils mit deutschen, teils mit englischen Texten, selbst. Einige Studio- und Livealben sind Meilensteine auf diesem musikalischen Weg. Ihr siebtes und aktuelles Album “Playground“ war 2012 für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. Als dieses Album gerade in der Vorbereitung war, hatte Christina Lux auch zuletzt einen gemeinsamen Auftritt mit Stephan Emig.
Stephan Emig
Quelle: heldmann.photography
Stephan Emig spielt Schlagzeug und Percussions und gilt als einer der besten deutschen Jazzschlagzeuger der Gegenwart. Er kennt die Bühne des Theaterstübchens gut, ist er dort schon zu Beginn seiner Karriere mit der heimischen Blues- und Soulgruppe “Stolle und Band“ und in späteren Jahren wiederholt mit seiner aktuellen Combo “Triosence“ aufgetreten. Mit Triosence feierte Stephan Emig weltweit Erfolge; auf einer Japantour spielten die drei Jazzmusiker auch in großen Hallen. Daneben ist er aber auch mit anderen Musikern live und bei Studioaufnahmen zu hören, so etwa mit dem ebenfalls in Kassel lebenden Hamid Baroudi.
Andreas Hillesheim
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Der Dritte des Christina Lux Trios stammt aus dem Rheinland, genauer gesagt aus Düsseldorf. Andreas Hillesheim spielt Keyboard, seine aktuelle Stammband heißt “Fresh Music Livee“. Gespielt hat er aber auch schon mit Größen wie Elton John, Mike Leon Grosch, Cosmo Klein, Stefanie Heinzmann oder Edo Zanki, mit dem übrigens auch Christina Lux gearbeitet hat. Nun also treten diese beiden Könner mit Christina Lux auf. “Beide sind sehr einfühlsame und versierte Musiker, die die Songs von Christina Lux noch einmal mehr erstrahlen lassen.“, so hieß es in der Ankündigung des Konzerts.
Andreas Hillesheim, Christina Lux, Stephan Emig
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Und in der Tat, wer Christina Lux solo erlebt hat, weiß, dass ihre Konzerte immer wieder etwas ganz Besonderes sind. Ihre dynamische Art, Gitarre zu spielen, und ihre lyrischen, tiefgründigen Texte sorgen für ihr Charisma auf der Bühne. Ohne Brüche mischt sie die englische und die deutsche Sprache, macht ihre Gitarre zu einer ganzen Band und erzählt wunderbare, kleine philosophische Geschichten zwischen den Songs. Ihre Musik hat eine berührende Intensität, ist minimalistisch und direkt. Ihre Stimme ist groß, kann erzählen, sanft schmeicheln und unbändig ausbrechen aus dem Gewohnten. Dies nun ergänzt um das virtuose abwechslungsreiche Spiel auf dem Schlagzeug und den Percussions von Stephan Emig und die zauberhaft gewebten Klangteppiche von Andreas Hillesheim ergibt Musikpoesie vom Feinsten.
Glücklich nach einem starken Konzert
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Egal, ob es ältere, schon öfters gehörte Songs wie der Opener “Coming home at least“ und das wunderschöne “Arms wide open“ als Zugabe oder ob es die neuen Stücke aus dem aktuellen Album “Playground“ sind, in Kombination mit Andreas Hillesheim und Stephan Emig gewinnen sie alle eine noch stärkere Intensität. Das Keyboardspiel ist dabei nie dominant, sondern sorgt für passenden Klangteppiche zum Gitarrenspiel und dem Gesang von Christina Lux. Stephan Emig ergänzt das mit den passenden Rhythmen. Dabei spielt er fast ausschließlich mit den Händen und nicht nur auf den vielfältigen Schlagwerkzeugen, die er auf der Bühne aufgebaut hat. Besonders beeindruckend ist sein Körperpercussion, die er sogar zu einem kurzen Solo steigert. Knapp zwei Stunden dauerte der Auftritt des Trios und wohl jeder im gut besetzten Theaterstübchen hätte danach den Kommentar seines Chefs Markus Knierim geteilt: “Ich hätte noch stundenlang zuhören können.“ Aber leider kann man, wie Christina Lux während des Abends in einer ihre philosophischen Zwischenansagen anmerkte, “die schönen Momente nicht festhalten, so gerne man es auch möchte.“ Glücklich können sich daher all die schätzen, die an diesem Donnerstagabend den Weg in Kassels Liveclub Nummer 1 geschafft hatten. Und glücklich können sich auch die schätzen, die am Freitag beim Duo-Auftritt von Christina Lux und Stephan Emig im Cafe Castaneda in Vöhl am Edersee oder bei den beiden weiteren Konzerten des Trios am 20.9. im Zehntscheuer in Bondorf und einen Tag später im Tempel in Karlsruhe dabei sein können. Und vielleicht geht ja der Plan von Markus Knierim in Erfüllung, dieses Trio einmal im Jahr im Theaterstübchen aufspielen zu lassen.
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