Auto/Motor
BMW will kleinere Motorräder bauen
GDN -
Weil sich der Absatz großer Motorräder seit 2008 fast halbiert hat und die potenziellen Käufer der teuren Maschinen immer älter werden, ändert BMW im Motorradbau die Strategie: "Wir wollen unsere Bandbreite in den Bereich unter 500 Kubikzentimeter ausweiten", sagte Stephan Schaller, Chef der Sparte BMW Motorrad, dem "Handelsblatt" (Mittochausgabe). Die Grundidee dahinter ist simpel: BMW geht davon aus, dass das Unternehmen seinen aktuelle Marktanteil in den nächsten Jahren nicht nennenswert steigern kann.
Der Markt für schwere Motorräder liegt aktuell bei mehr 800.000 Einheiten pro Jahr. 115.000 Maschinen kamen zuletzt von BMW. Mit dem Schritt in die untere Hubraumklasse könne BMW seine Marktposition deutlich ausbauen, so Schaller. In zwei bis drei Jahren soll die Produktion kleinerer Motorräder beginnen. Auch diese sollen unter dem BMW-Logo gebaut werden und dann markentypische Aussattungsmerkmale wie beispielsweise ABS aufweisen. Im vergangenen Jahr waren ähnliche Pläne mit dem italienischen Motorradbauer Husqvarna gescheitert. Die Tochter wurde verkauft. Mit dem Weg ins kleinere Segment will der Chef der BMW-Motorradsparte vor allem wieder jüngere Käuferschichten anziehen. Eine klare Absage erteilt Schaller dem Elektromotorrad. "Wir könnten natürlich schon morgen ein Motorrad hinstellen, das sehr viel Spaß macht, dessen Batterie aber in zu kurzer Zeit leer wäre", sagte er. Deswegen habe man bei BMW den Roller "C evolution" als Startprodukt gewählt, weil dieser in seinem urbanen Umfeld mit mehr als 100 Kilometer eine absolut ausreichende Reichweite bietet. Ein Motorrad hingegen habe ein anderes Einsatzgebiet, so Schaller.
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