Kultur

SPOT ON - Meisterwerke der Hamburger Kunsthalle

1. August 2014 bis 3. Januar 2016


Max Liebermann / Die Netzflickerinnen, 1887/89 (Quelle: Hamburger Kunsthalle/bpk )
GDN - Mit SPOT ON rückt die Hamburger Kunsthalle auf bisher einmalige Weise ihre Meisterwerke ins Scheinwerferlicht. Eine Auswahl von mehr als 200 Highlights der Sammlung ermöglicht einen Rundgang durch nahezu 600 Jahre Kunstgeschichte.
Titelgebend für die Sammlungspräsentation ist Richard Serras Wandmalerei Spot On (1996), die eine schwarze Ellipse auf der weißen Wand darstellt - gleich dem Negativ eines Scheinwerferkegels. Verstanden als Schlaglicht richtet SPOT ON den Fokus auf ausgewählte Werke der Sammlung und lädt dazu ein, diese aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. In der Auswahl finden sich neben wichtigen Werkgruppen einzelner Künstler wie Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Max Liebermann und Edvard Munch auch Werke aus den Sammlungsschwerpunkten wie dem Goldenen Zeitalter der Niederlande, dem französischen Impressionismus, der “Brücke“ und dem “Blauen Reiter“ sowie der Kunst der 1960er Jahre.
Die Präsentation vereint dauerhaft ausgestellte Herzstücke der Sammlung, wozu Max Beckmanns Odysseus und Kalypso (1943), Édouard Manets Nana (1877), Caspar David Friedrichs Das Eismeer (1823/24), Johann Georg Hinz´ Kunstkammerregal (1666) und als früheste Arbeiten die Tafeln des Thomas-Altars (um 1426 - 1435) von Meister Francke gehören. Neben diesen bedeutenden Gemälden sind zudem lange Zeit nicht mehr präsentierte, ortsspezifische Rauminstallationen zu sehen, die mit der Einrichtung der Galerie der Gegenwart in die Sammlung kamen.
Darunter Ilya Kabakovs Installation Healing with Paintings (1996), in der sich der Künstler mit der Kunstbetrachtung als Heilungsmethode von Nerven- und Gemütskrankheiten beschäftigt, oder Richard Serras beeindruckendes Splashing "Measurements of Time" (1996), für das der Künstler eine zentrale Achse des Ungers-Baus schließen ließ, bevor er 13 Tonnen eingeschmolzenen Bleischrott gegen die Wand schleuderte und zu fünf Bleiriegeln verarbeitete.
Durch diese neue Zusammenstellung ergeben sich aufregende Blickachsen über die Epochen- und Raumgrenzen hinweg: Überraschend stehen sich Richard Serras Installation und Max Liebermanns Netzflickerinnen (1887/89) gegenüber, blickt Ernst Ludwig Kirchner aus seinem Selbstbildnis mit Modell (1910/1926) auf Anselm Feuerbachs Urteil des Paris (1870) und begegnen sich im zentralen Raum des Sockelgeschosses Skulpturen aus allen vier Sammlungsbereichen.
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