Auto/Motor
Fernbusbranche: Klagen der DB über Fahrgastrückgang unbegründet
GDN -
Die Fernbusbranche hält das Klagen der Deutschen Bahn über einen Fahrgastrückgang aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch Busse für vollkommen unbegründet. Er könne entsprechende Äußerungen des Bahn-Managements nicht nachvollziehen, sagte der Präsident des Branchen-Verbandes BDO, Wolfgang Steinbrück, der "Berliner Zeitung" (Samstagsausgabe).
"Vier von fünf Fernbuskunden waren vorher gar nicht mit der Eisenbahn unterwegs, sondern mit Mitfahrgelegenheiten", sagte Steinbrück. Üblicherweise handele es sich um Studenten und andere junge Leute, die bislang für ein paar Euro mit Autos durch die Gegend gefahren seien. Das restliche Fünftel seien "überwiegend ältere Herrschaften, die das eigene Auto stehen lassen oder zuvor gar nicht mehr gereist sind". Mit der Bahn seien sie deshalb nicht gefahren, weil sie Probleme hätten, mit dem schweren Gepäck zum Bahnhof und in den Zug zu kommen. Die Deutsche Bahn hatte am Donnerstag bei der Vorstellung ihrer Halbjahres-Bilanz von empfindlichen Einbußen im Fernverkehr gesprochen und dafür die Konkurrenz durch neue Fernbuslinien verantwortlich gemacht, berichtet die BZ. Den daraus resultierenden Umsatzrückgang bezifferte die Bahn demnach auf 50 Millionen Euro. Der Busmarkt in Deutschland ist seit Anfang 2013 liberalisiert. Nach Einschätzung von BDO-Präsident Steinbrück wird es in der Busbranche früher oder später zu massiven Preiserhöhungen kommen. Derzeit versuchten die neuen Anbieter, mit Dumping-Angeboten Marktanteile zu gewinnen. Preise von weniger als zehn Euro für Relationen wie Berlin-Hamburg seien aber nicht auf Dauer durchzuhalten. "Wenn der Bus zur Hälfte besetzt ist, ist auf einer Strecke von rund 300 Kilometern ein Fahrpreis von 25 bis 30 Euro realistisch", sagte er.
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