Technik
Junge Schuldner: Hohe Schulden bei Telefon- und Internetanbietern
GDN -
Unter 25-Jährige, die im Jahr 2013 von Schuldnerberatungsstellen beraten wurden, hatten durchschnittlich rund 1.350 Euro Verbindlichkeiten bei Telefon- und Internetanbietern und damit wesentlich höhere Schulden bei diesen Anbietern als alle Schuldner, die sich beraten ließen. Bei den unter 25-Jährigen machten die Schulden bei Telekommunikationsanbietern 18 Prozent ihrer Gesamtschulden aus, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.
Das monatliche Nettoeinkommen junger Schuldner lag bei Aufnahme der Beratung demnach durchschnittlich bei 725 Euro. Fast zwei Monatseinkommen wären demnach notwendig, um ausschließlich die Forderungen von Telekommunikationsanbietern zu begleichen. Die Verbindlichkeiten der unter 25-jährigen Schuldner bei Telekommunikationsanbietern waren wesentlich höher als bei allen beratenen Schuldnern, bei denen diese Schulden etwa 850 Euro ausmachten (knapp drei Prozent ihrer Schulden insgesamt). Während die Schulden junger Schuldner gegenüber Kreditinstituten und gegenüber Telekommunikationsanbietern auf etwa vergleichbarem Niveau lagen, zeigt sich bei allen beratenen Schuldnern ein anderes Bild: Die Verbindlichkeiten bei Banken überstiegen die Verbindlichkeiten bei Unternehmen der Telekommunikationsbranche um mehr als das Zwanzigfache. Bei Beratungsbeginn hatten die beratenen Schuldner insgesamt mit durchschnittlich etwa 990 Euro ein höheres monatliches Nettoeinkommen als die unter 25-Jährigen. Nur knapp fünf Prozent aller beratenen Personen verfügten über Einkünfte von mehr als 2.000 Euro pro Monat. Etwa 60 Prozent der Schuldner mussten monatlich mit Einnahmen von unter 1.045 Euro und damit mit einem Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze auskommen. Über Beträge bis zu dieser Freigrenze kann ein Schuldner im Falle einer Pfändung frei verfügen, sofern er kein sonstiges Vermögen besitzt. Hauptauslöser der Überschuldung von Personen, die 2013 Unterstützung bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, war der Verlust des Arbeitsplatzes mit 24 Prozent. Aber auch andere Ereignisse wie zum Beispiel Trennung, Scheidung sowie der Tod der Partnerin oder des Partners mit zusammen 14 Prozent beziehungsweise Erkrankung, Sucht oder Unfall mit zusammen 13 Prozent führten häufig zu kritischen finanziellen Situationen. Unwirtschaftliche Haushaltsführung mit elf Prozent und eine gescheiterte Selbstständigkeit mit acht Prozent waren weitere bedeutende Faktoren, teilten die Statistiker weiter mit. Bei den unter 25-Jährigen spielte die unwirtschaftliche Haushaltsführung hingegen eine weitaus größere Rolle: Bei jedem fünften Schuldner dieser Altersgruppe war ein unangemessener Umgang mit Geld der Hauptauslöser der Überschuldung. Trennung, Scheidung sowie der Tod des Partners oder der Partnerin führten bei jungen Schuldnern hingegen nur selten zu finanziellen Schwierigkeiten.
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