Kultur
Expressionismus und Abstraktion in der Kunsthalle Bielefeld
“Das Glück in der Kunst“
(Quelle: Sammlung Bunte)
GDN -
In ihrer aktuellen Ausstellung präsentiert die Kunsthalle Bielefeld noch bis zum 3.August die Sammlung Bunte, in deren Zentrum der leider früh verstorbene Künstler Hermann Stenner steht. In nur fünf Schaffensjahren erreichte er eine bemerkenswerte künstlerische Reife.
“Der Hölzel-Kreis bis 1914“ - eine Ausstellung der Kunsthalle Bielefeld wurde 1974 zum Initial der heutigen Sammlung Bunte, die den Bogen vom westfälischen Expressionismus zur Stuttgarter Avantgarde um Adolf Hölzel spannt. Im Zentrum steht der gebürtige Bielefelder Hermann Stenner. Sein Werk bildet den Kern der Sammlung Bunte, die sich vorrangig der Erforschung dessen Å’uvres widmet und inzwischen zur größten Privatsammlung zum Werk Hermann Stenners geworden ist. Im Kontext seiner Lehrer, Weggefährten und Künstlerfreunde verfolgt sie seinen Lebensweg von Bielefeld nach Stuttgart.
Für den westfälischen Ursprung stehen neben Peter August Böckstiegel mit Ernst Sagewka oder Victor Tuxhorn Vertreter der «Bielefelder Moderne», die seit der Gründung der Handwerker- und Kunstgewerbeschule 1907 in der Stadt entstand und für den jungen Hermann Stenner den ersten künstlerischen Nährboden schuf. In fünf Schaffensjahren, bis zu seinem Kriegstod im Dezember 1914 an der Ostfront in Russland, im Alter von nur 23 Jahren, erreichte Stenners Werk eine herausragende künstlerische Reife. «Er wäre einer der besten Maler Deutschlands geworden», schrieb der Studienfreund Willi Baumeister noch 1950 rückblickend an die Familie.
Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert die Kunsthalle Bielefeld damit auch an die im Krieg umgekommenen Künstler wie August Macke (“ 1914), Franz Marc (“ 1916), Wilhelm Morgner (1917), Franz Nölken (“ 1918), Hermann Stemmler (“ 1918), Hermann Stenner (“ 1914) und Josef Alfons Wirth (“ 1916). Die Ausstellung zeigt über 300 Werke und zahlreiche Originaldokumente.
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