Auto/Motor
Experten warnen vor gefährlichen Hitzeschäden auf Autobahnen
GDN -
Verkehrsexperten warnen vor gefährlichen Hitzeschäden auf deutschen Autobahnen in diesem Sommer. Die Fachreferentin für Straßenbautechnik beim ADAC, Wiebke Thormann, sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Zu so genannten Blow Ups, bei denen sich die Betondecke durch enorme Hitze ausdehnt und aufbricht, kann es jederzeit und überall kommen."
Bereits in den vergangenen Tagen lösten sich auf der A3 bei Deggendorf in Bayern Teile der Betonfahrbahn. Thormann kommentierte dies mit den Worten: "Dass es dieses Jahr so früh losgeht, ist erschreckend." 2013 registrierte die Polizei bundesweit mehr als 30 Hitzeschäden auf Autobahnen, die meisten in Bayern und Baden-Württemberg, durch die ein Motorradfahrer starb und mehrere Menschen verletzt wurden. Franz Custodis von der Autobahndirektion Südbayern warnte: "Mit steigenden Temperaturen wächst das Risiko, dass es zu größeren Fahrbahnschäden und damit zu schweren Unfällen kommt." Der Professor für Verkehrswegebau an der Technischen Universität München, Stephan Freudenstein, hält insbesondere Autobahnen aus den 70er- und 80er-Jahren für gefährdet. Der Betonbelag sei oft nur 20 Zentimeter dick (Standard heute: 27 Zentimeter) und für den modernen Schwerlastverkehr nicht ausgelegt. "Es verwundert nicht, dass gerade auf diesen Strecken verstärkt Hitzeschäden auftreten." In Bayern würden etliche Betondecken aufgeschnitten und Entspannungsbereiche eingebaut. "Damit verringert sich zwar das Risiko", so Freudenstein. "Doch generell werden wir Hitzeschäden nie hundertprozentig ausschließen können." Um Problem-Stellen rechtzeitig zu erkennen, verstärken die Autobahnmeistereien ihre Kontrollen. Bei Hitze verhängen sie Tempolimit 80.
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