Auto/Motor
Peugeot-Chef erteilt Billig-Strategie eine Absage
GDN -
Der französische Automobilhersteller PSA Peugeot Citroën will bei seinen Sanierungsbemühungen weder dem Beispiel Volkswagens noch Renaults folgen. Während die Deutschen eine Mehrmarken-Strategie verfolgen und Renault mit Dacia auf eine Billig-Marke setzt, will sich PSA auch in Zukunft mit nur zwei Marken auf Mittelklassemodelle konzentrieren.
"Wir haben keine Billigmarke und wir werden keine haben. Das passt nicht zur Marke Peugeot", sagte Peugeot-Markenchef Maxime Picat der "Welt". "Wir werden auch keine alten Marken neu zum Leben erwecken, weder Talbot noch Simca. Und neue Marken oder Untermarken ergeben aus unserer Sicht ebenfalls keinen Sinn." Eher wolle man sich Richtung Oberklasse orientieren, so Picat. "Es gibt Überlegungen für ein Premiummodell bei Peugeot, aber noch keine Entscheidung", erklärte er. Man könne nicht mit derselben Kraft in den oberen und in den Billigsegmenten wachsen, heißt es im Unternehmen. Die Sorge, sich zu verheben, ist groß bei PSA. Um die derzeitige Schwäche zu überwinden, will PSA verstärkt in Regionen außerhalb Europas expandieren und dort künftig mehr als die Hälfte der Fahrzeuge absetzen. "Die Schwerpunkte unserer Wachstumsstrategie liegen in China, Russland und Südamerika", sagte Picat. "Wir sind spät dran in China, aber der Markt ist groß, so dass wir keine Angst vor Wettbewerber haben." Problematisch ist die Situation für PSA unter anderem auch, weil die Franzosen in China nur schwach und in den USA gar nicht vertreten sind. Mit Letzterem will sich PSA vorerst zumindest abfinden. "Die USA sind ein wichtiger Markt, wenn es dort gut läuft und gefährlich, wenn er schwächelt. Wir wollen eines Tages dort wieder antreten, aber derzeit ist das kein Thema", sagte Picat.
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