Technik
Alcatel-Lucent will Umbauplan in zwei Jahren umsetzen
GDN -
Der Chef des angeschlagenen Telekomausrüsters Alcatel-Lucent, Michel Combes, will den von ihm angestoßenen Umbauplan für den Konzern in zwei Jahren umsetzen. Das kündigte er in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe) an.
Der Plan namens "Shift" sieht unter anderem den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen vor. "Das ist wirklich einschneidend, hart und schmerzlich", räumte Combes ein, "aber wir müssen das tun und dabei konsistent sein." Der Plan werde nun durchgezogen, unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung, "denn wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wiederherstellen". Indirekt kritisierte Combes in der Zeitung, dass das Management in den vergangenen Jahren zu lange die Zügel schleifen ließ. "In der Vergangenheit waren wir zu stark nur auf Telekommunikationsunternehmen fokussiert. Unsere Produkte und Services sind aber auch für andere Kundengruppen interessant, zum Beispiel für Kabelnetzbetreiber, große Technologieunternehmen und die Internetwirtschaft." Der Umbauplan erlaube es nun, besser auf Kundenwünsche zu reagieren. "Tatsächlich haben wir damit Vertrauen bei Kunden wiedergewonnen. Im vergangenen Jahr konnte Alcatel-Lucent Verträge im Mobilfunkbereich mit Telefonica in Spanien, Sprint in Amerika und mit China Telecom und China Mobile abschließen." Dass sich Alcatel-Lucent auf einem guten Weg befindet, zeigten die am Donnerstag vorgelegten Jahreszahlen, die an etlichen Stellen die Erwartungen der Analysten übertrafen. Mit einem Nettoverlust von 1,3 Milliarden Euro steckt der Konzern zwar noch tief in den roten Zahlen. Doch gegenüber dem Vorjahr verringerte sich das Minus um gut 700 Millionen Euro. Im vierten Quartal hatte das Unternehmen sogar einen kleinen Nachsteuergewinn von 134 Millionen Euro erwirtschaftet. Spekulationen zu einer anstehenden Konsolidierung der Branche wollte Combes in der Zeitung nicht kommentieren. "Wenn mittel- oder langfristig eine Konsolidierung kommt, geht es mir nur darum, dass das Unternehmen wieder in der Spur ist. Ich will dann auf dem Fahrersitz sitzen und nicht auf dem Beifahrersitz."
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