Auto/Motor
Opel-Chef sieht Autobauer auf richtigem Kurs
GDN -
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sieht den Autobauer auf richtigem Kurs, warnt seine Mitarbeiter aber vor zu viel Euphorie. "Wir müssen aufpassen, dass hier nicht die Stimmung entsteht, wir seien längst fein aus dem Schneider", sagte er im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).
"Wir müssen uns noch gewaltig anstrengen. Das Comeback von Opel hat erst begonnen." Opel hatte - nach Jahren in roten Zahlen und im Image-Tief - sein Marketing zuletzt stark ausgebaut und auf Werbebotschafter wie den BVB-Trainer Jürgen Klopp und neue Modelle wie den Kleinwagen Adam gesetzt. Auch seine Verluste konnte der Autobauer aus Rüsselsheim trotz Euro-Krise zuletzt verringern; in 2016 will Opel wieder Gewinne machen. Allerdings, so Neumann, habe man noch "ein schwieriges Jahr" vor sich: "Wenn uns die Welt nicht einstürzt, sollten wir weiter wachsen, und dann brauchen wir auch keine neuen Sparpläne. Wir wollen und können Opel nicht zum Erfolg sparen." Vom bevorstehenden Wechsel an der Spitze der Konzernmutter General Motors erwartet Neumann keine negativen Folgen für Rüsselsheim. Mit Mary Barra wird ab Mitte Januar erstmals eine Frau die Chefin eines großen Autokonzerns werden. "Sicher wird sie eigene Akzente setzen", glaubt Neumann. Allerdings: "Ich weiß, dass sich an der Grundausrichtung und an der guten Zusammenarbeit mit uns hier in Europa nichts ändern wird." General Motors hatte sich zuletzt klar zur Tochter in Europa bekannt und ihr für die nächsten Jahre Investitionen von vier Milliarden Euro zugesagt. Auf die Frage, ob er schon einmal eine Frau als Chefin gehabt habe, sagte Neumann: "Nein, das ist eine Premiere." Doch auch das bislang von Männern dominierte Autogeschäft ändere sich gerade rasant. "Car-Girls wie Mary Barra tun der Branche gut", glaubt der Manager. Dass die Opel-Schwester Chevrolet Ende 2015 vom europäischen Markt weitgehend verschwinden soll, hält der Manager für "ein gutes Signal" und ein "ultimatives Bekenntnis von GM zu Opel in Europa". Allerdings könne man den Marktanteil Chevrolets nun nicht automatisch Opel zurechnen. "Auf den Kuchen gehen jetzt alle los, davon werden wir uns natürlich nicht alles holen", so Neumann. Der Opel-Chef sieht auch nach der geplatzten Kleinwagen-Kooperation mit Peugeot noch genügend gemeinsame Projekte mit den Franzosen, zum Beispiel bei kleinen Lieferwagen. Man arbeite nur dann miteinander, wenn dies beiden Seiten Nutzen bringe. Neumann: "Wir wollen Peugeot weder adoptieren noch heiraten."
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