Auto/Motor
Infineon profitiert von strengen Grenzwerten für Autos
GDN -
Für deutsche Autohersteller sind die scharfen Abgasregeln der EU ein Alptraum – der Halbleiterhersteller Infineon empfindet die Vorgaben aus Brüssel dagegen als Segen: "Die CO2-Minderung ist unser größter Wachstumstreiber", sagte Jochen Hanebeck, Chef des Autobereichs des Konzerns, dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Der Grenzwert für den Treibhausgas-Ausstoß für Neuwagen soll von 2015 bis 2020 von 130 Gramm Kohlendioxid je Kilometer im Schnitt auf 95 Gramm sinken.
Damit die Autos weniger Sprit verbrauchen, setzen die Ingenieure von Audi, BMW oder Mercedes auf immer mehr Elektronik in den Fahrzeugen. Das Kernstück der Elektronik sind Halbleiter. Als Nummer zwei im weltweiten Autochip-Geschäft profitiert Infineon ganz massiv von dem Trend. "Neufahrzeuge enthalten immer mehr Elektronik und damit auch mehr Halbleiter, was unsere Umsätze steigen lässt", sagt Bereichsleiter Hanebeck. Für einen Umsatzzuwachs solle zudem das globale Autogeschäft sorgen. Die Marktforscher von IHS gehen davon aus, dass 2014 gut 87 Millionen Autos aus den Fabriken rollen, knapp fünf Prozent mehr als dieses Jahr. "Wir spüren die starke Marktbelebung in den USA. Auch Asien und insbesondere China legen nach wie vor zu", so Hanebeck. Für Infineon ist das Geschäft mit der Autoindustrie so wichtig wie nie. Durch den Verkauf der Handysparte ist der Umsatzanteil in den vergangenen drei Jahren von 30 auf 45 Prozent gestiegen. Das Geschäft ist vergleichsweise stabil: Wenn Kunden wie Bosch oder Continental sich einmal für einen Lieferanten entschieden haben, nutzen sie die Halbleiter über viele Jahre.
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