Technik
Skepsis gegenüber Fusion auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wächst
GDN -
Die Kritik an der geplanten Übernahme von E-Plus durch die deutsche Tochter des spanischen Telefonkonzerns Telefónica reißt nicht ab: "Ich sehe die Gefahr, dass der Mobilfunkmarkt erheblich an seiner bisherigen Wettbewerbsdynamik verliert, weil der fusionierte Anbieter ein viel geringeres Interesse an Wettbewerbsvorstößen hat als die beiden kleinen bisher", sagte am Sonntag Justus Haucap, Mitglied der Monopolkommission, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Bisher sei der Markt durch sehr lebhaften Wettbewerb gekennzeichnet, der gerade von den beiden kleinen Anbietern befeuert wurde.
E-Plus, Tochter des niederländischen Telekomkozerns KPN, und die Telefonica-Tochter O2 belegen nach der Deutschen Telekom und Vodafone Platz drei und vier auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Nach einer Fusion wären sie an der Kundenzahl gemessen die neue Nummer eins. Künftig könne leicht eine Situation kollektiver Marktbeherrschung entstehen, "in der es stillschweigend zu Nichtangriffspakten kommt, ohne dass gleich ein echtes Kartell entsteht", warnte Haucap. Haucap ist nicht die einzige gewichtige Stimme, die den Verkauf skeptisch sieht. Zuvor hatte bereits die Bundesregierung Bedingungen gestellt. "Der Preiswettbewerb muss bleiben, es darf keine Kostenspirale nach oben geben", sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) dem "Handelsblatt". Kartellamtschef Andreas Mundt hatte erklärt, die Fusion sei "alles andere als ein Selbstläufer".
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