Technik
Nach Cyber-Banküberfall: Anklage gegen zwei Bandenmitglieder aus Düsseldorf
GDN -
Knapp fünf Monate nach einem der weltweit größten Banküberfälle durch Cyber-Gangster hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei inhaftierte Bandenmitglieder erhoben. Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Es geht unter anderem um Computerbetrug im besonders schweren Fall."
Die Bande hatte in zwei konzertierten Betrugsaktionen mit gehackten Kontodaten der Rakbank der Vereinigten Emirate und der "Bank Muscat" im Oman und nachgemachten Kreditkarten an Geldautomaten 45 Millionen US-Dollar abgegriffen. Die beiden Angeklagten aus Düsseldorf gehörten zu den Bandenmitgliedern, die in der Nacht zum 20. Februar zeitgleich in 22 verschiedenen Ländern mit den Kartendubletten das Geld an den Bankterminals abholen sollten. Der Tischler Eduard Z. (35) und seine Mutter Wilhelmina (56) waren in den Niederlanden für diesen Job angeheuert worden. Ein aufmerksamer Bankkunde hatte das Gaunerpaar in einer Bankfiliale entdeckt und die Polizei informiert. In ihrer Sporttasche fanden sich knapp 169.000 Euro und ein Dutzend Plastikkarten. Eduard Z. gestand bei seiner Verhaftung: "Ich habe die Karten eingesetzt, aber nicht hergestellt." In Deutschland schickten die Hintermänner in dieser Nacht Geldabholteams zeitgleich nach Frankfurt am Main, Mannheim, Koblenz, Dortmund, Duisburg, Essen, Düsseldorf, Hamburg und Bremen. Die Teams erbeuteten hier 1,78 Millionen Euro. Nach "Focus"-Informationen führten die Ermittlungen der Düsseldorfer Polizei und Staatsanwaltschaft im April zur Festnahme eines weiteren Geldabholers in seinem Wohnort in Den Haag. Er hatte in Bremen Geldautomaten geplündert.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.