Technik

Werbevermarkter Ströer will Internet-Geschäft kräftig ausbauen

GDN - Der Werbevermarkter Ströer will sein Internet-Geschäft kräftig ausbauen. "Wir haben zuletzt schon vier Online-Werbevermarkter übernommen und dazu ein Start-up aus Berlin. Diese fünf Übernahmen waren allerdings erst der Anfang. Es werden mit Sicherheit noch ergänzende Akquisitionen folgen", sagte Vorstandschef Udo Müller der "Welt am Sonntag".
Der stark zersplitterte Markt der Online-Werbung stehe vor einer Konsolidierung. "Wir haben daher die Chance, eine führende Rolle in diesem Bereich zu übernehmen. Wir wollen in Deutschland einer der Top-Vermarkter werden", sagte Müller. Ströer gilt als einer der größten Anbieter von Außenwerbung in Deutschland. Gemeint ist damit zum Beispiel die Vermarktung von Plakatwänden und Werbeflächen in Bushäuschen oder über Bildschirme an Bahnhöfen. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung erweitert das Kölner Unternehmen derzeit sein Portfolio. "Unser bisheriges Kerngeschäft Außenwerbung kann heute nicht mehr nur aus Plakaten bestehen", sagte Müller. Ströer werde künftig Außenwerbung und Onlinewerbung aus einer Hand anbieten. "Wir steuern dann zeitgleich die Werbung auf der Straße und auf den Smartphones der Leute. Diese Kombination ist neu. Wir sind damit der erste vollintegrierte Vermarkter." Die Strategieerweiterung in Richtung Online beschränkt sich dabei nicht alleine auf Deutschland. "Auch in Polen und der Türkei, unseren beiden wichtigsten Auslandsmärkten, setzen wir auf die Kombination aus Außenwerbung und Internet. Wir halten daher Ausschau nach digitalen Firmen, die zu uns passen", sagte Müller. Denn dieses Geschäft lasse sich nicht von Deutschland aus steuern. "Werbemärkte sind lokal, da brauchen wir eine Basis vor Ort." Der Konzernumbau soll für die Zukunft die Kundenbasis von Ströer erweitern - und damit auch die Umsätze und Erträge verbessern. Zuletzt hatte Ströer zwei Verlustjahre verzeichnet. 2013 läuft das Geschäft bislang gut, versicherte Müller. "Der Werbemarkt ist schon länger nicht mehr in Champagnerlaune. In diesem Jahr dürfte die Branche aber wieder wachsen. Für uns war das erste Quartal jedenfalls gut, und auch im zweiten Quartal ist die Entwicklung positiv."
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