Technik
BND rechtfertigt Internet-Programm
GDN -
Der Auslandsnachrichtendienst BND wehrt sich gegen den Vorwurf, eine geplante Aufstockung in Millionen-Höhe für sein Internet-Programm nutzen zu wollen, um flächendeckend E-Mails abzufangen und auszuwerten. Die zugesagten Mittel von bislang fünf Millionen Euro für die Ausweitung der Internet-Fähigkeiten sollen vielmehr dafür eingesetzt werden, Cyberangriffe noch im Ausland zu lokalisieren und abzuwehren, berichtet die "Welt" unter Berufung auf ranghohe BND-Kreise.
Mehrere Mitarbeiter erklärten im Gespräch mit der Zeitung, dass die Abteilung "Technische Aufklärung" des BND bislang unzureichend ausgestattet sei, um etwa staatlich gesteuerte Hackerangriffe aus dem Ausland aufzuklären und abzuwehren. "Als einzige deutsche Sicherheitsbehörde verfügt der BND über die Möglichkeit, schon im Ausland Cyberangriffe zu erkennen", sagte ein BND-Mitarbeiter der Zeitung. Mangels entsprechender Ressourcen sei dies allerdings bislang nur ansatzweise gelungen. Daher sei es erforderlich, in moderne Technik und qualifiziertes Personal zu investieren. Der Ausbau der Cyberfähigkeiten habe zum Ziel, Schadsoftware im weltweiten Datenverkehr möglichst früh zu erkennen und zu bekämpfen. Der BND könne nur so seine Frühwarnfunktion wahrnehmen und gefährdete Einrichtungen wie Ministerien oder auch Technologie-Unternehmen frühzeitig informieren, erfuhr die "Welt" aus dem Umfeld des BND-Präsidenten. "Wir müssen in der Lage sein, gefährdete Einrichtungen, etwa Ministerien oder Technologie-Unternehmen, frühzeitig zu warnen", sagte ein Mitarbeiter des Nachrichtendienstes. Mit flächendeckender Online-Überwachung wie im Fall des amerikanischen Geheimdienstprogramms "PRISM" hätten die Pläne des BND nichts zu tun, betonen Mitarbeiter der in Pullach angesiedelten Abteilung "Technische Aufklärung".
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