Kultur
Autor Dan Brown beim Schreiben bis zum letzten Satz unsicher
GDN -
Der amerikanische Bestellerautor Dan Brown zweifelt während des Schreibens "bis zum letzten Satz" daran, ob ein Buch gelungen sei. "Klar, du mailst mal eine Szene an den Verleger, der findet sie gut, dann freust du dich. Tief in dir drin hast du trotzdem immer das Gefühl, dass es besser geht", sagte Brown in einem Zwiegespräch mit Frank Schätzing in der "Bild am Sonntag".
Der deutsche Auflagenmillionär Schätzing hat immerhin "Momente, die wirst du kennen, Dan - da lichtet sich plötzlich der Nebel, und du siehst ziemlich klar, wo du hinwillst und wie du da hinkommst. Das ist großartig." Brown befolgt beim Scheiben vier eiserne Regeln: "Erstens: Du bist nicht wichtig, der Leser ist wichtig. Es zählt allein die Frage, wie du den Leser zum Weiterblättern bringen könntest. Zweitens: Redigiere ohne Gnade. Es gibt nur einen Grund, warum ein Satz irgendwo stehen muss - nämlich, dass er da stehen muss und nicht, weil er dir so gut gefällt. Drittens: Recherchiere gut. Die Fakten müssen stimmen, sonst wirkt die Illusion nicht. Viertens: Unterschätze den Leser nicht und respektiere seine Zeit. Also bring die Handlung voran. Der Umstand, dass du zehn Seiten über den Kölner Dom schreiben könntest, bedeutet nicht, dass du es auch musst." Bei Schätzing muss außerdem "innerhalb der ersten zwanzig Seiten jemand sterben". Nicht weil er das im Regelbuch stehen habe. "Ich kille einfach gern". Brown und Schätzing, die neben der Millionenauflagen auch die Vorliebe für griffige Buchtitel wie "Inferno" und "Der Schwarm" teilen, sehen jedoch keinen Zusammenhang zwischen Titel und Güte eines Buches. Brown etwa hält William Faulkners "Schall und Wahn" für ein "totales Durcheinander".
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