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Bahn führt Frühwarnsystem gegen Schäden durch illegale Preisabsprache ein
GDN -
Die Deutsche Bahn will sich künftig besser gegen Schäden durch Kartelle schützen. Der Konzern hat laut einem Vorabbericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ein sogenanntes Kartellschadenspräventionssystem eingeführt, um schon vor Auftragsvergabe mögliche Preisabsprachen von Lieferanten zu verhindern.
"Die Bahn ist mit einem Einkaufsvolumen von rund 20 Milliarden Euro einer der größten Bezieher von Waren und Dienstleistungen im Land", sagte Rechtsvorstand Gerd Becht. "Wir können es uns nicht länger leisten, uns nur auf das Kartellamt zu verlassen, um uns vor kriminellen Absprachen zu schützen." In der Vergangenheit wurde das Unternehmen immer wieder Opfer von Wettbewerbsmauschelei – ob bei Schienen, im Bereich Luftfracht, Aufzügen, Rolltreppen, Carbon oder beim Kaffeeeinkauf. Intern wird der in den letzten zehn Jahren entstandene Schaden durch aufgeflogene Kartelle auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Nun will der Staatskonzern seine Lieferanten in Risikogruppen einsortieren. Firmen, die bereits kartellauffällig waren, oder Bereiche, in denen es nur wenige Anbieter gibt, will der Konzern künftig genauer unter die Lupe nehmen. Sie sollen bereits im Vorfeld durch Ausschreibungen gezielt angesprochen – und notfalls von der Vergabe ausgeschlossen werden. Zudem sollen Lieferanten in ihren Verträgen mit der Bahn verpflichtet werden, bei Kartellverstößen eine "Schadenspauschalierung von 15 Prozent des Auftragswerts" an die Bahn zu zahlen. Darüber hinaus müssen sie sich verpflichten, sich regelkonform zu verhalten.
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